Letzte Aktualisierung: um 21:01 Uhr

MH370: Brach B777 auseinander?

Noch immer gibt es keine bestätigte Spur von der Boeing 777 von Malaysia Airlines. Das könnte auf ein Problem von Flug MH370 auf Reiseflughöhe hindeuten.

Von Anfang an informierte Malaysia Airlines regelmäßig und offen über Unglücksflug MH370. War zu Beginn immer noch Hoffnung aus den Medienmitteilungen zu spüren, ist es nun Resignation. «Jetzt, wo aus Stunden Tage werden, sind auch wir bei Malaysia Airlines besorgt. Wir bedanken uns für die Geduld, die Unterstützung und die Gebete von allen», schreibt die Fluggesellschaft im neuesten Update. Der Hauptfokus sei es nun, sich um die Familien der Passagiere zu kümmern.

Derweil geht die Suche vor der Küste Malaysias und Vietnams weiter. Die vietnamesische Armee fand rund 90 Kilometer südlich der Insel Tho Chu ein weißes Objekt, das im Wasser trieb. Es ist exakt die Stelle, wo zuvor schon die beiden Öllachen ausgemacht worden waren. Die Verantwortlichen glauben, es könnte sich beim schwimmenden Teil mit einem Loch in der Mitte um eine der Türen der Boeing 777-200 von Malaysia Airlines handeln, die seit dem frühen Samstagmorgen vermisst wird.

Anders als bei Unglücksflug AF447

Dennoch sind Experten überrascht, dass man sonst noch keine Anzeichen von Wrackteilen gefunden hat. Beim Unglücksflug AF447 von Air France entdeckte die brasilianische Armee nach rund 36 Stunden Felder mit diversen Stücken des abgestürzten Airbus A330. Neben der allfällig entdeckten Tür gibt es bei Flug MH370 bislang keinerlei Funde.

Das könnte die These stützen, dass die Boeing 777 mit der Kennzeichnung 9M-MRO bereits in der Luft auseinander brach. Gegenüber der Nachrichtenagentur erklärte eine der Suche nahestehende Quelle: «Der Fakt, dass wir keine Trümmer finden, deutet daraufhin, dass das Flugzeug auf rund 35’000 Fuß auseinander brach». Auf diese Reiseflughöhe (10’700 Meter) war MH370 unterwegs, als er vom Radar verschwand. Wenn das Flugzeug aufs Meer gestürzt wäre, so die Quelle, hätte man klare Trümmerfelder ausmachen müssen.

Keinerlei Notsignale von Flug MH370

Auch dass es keinerlei Notsignale oder Funksprüche aus dem Cockpit gab, stützt die Vermutung eines Zerfalls in der Luft. Doch warum könnte es dazu gekommen sein? Dazu gibt es zwei Thesen, welche indes beide derzeit noch pure Spekulation sind:

Terror: Wenn Terroristen eine Bombe an Bord schmuggeln konnten, könnte diese in der Luft explodiert sein. Dafür spricht, dass sich verdächtige Passagiere an Bord befanden. Einem Österreicher und einem Italiener waren in Thailand die Pässe entwendet worden. Die Tickets auf die Namen der beiden wurden offenbar direkt hintereinander von China Southern ausgestellt. MH370 war als Codeshareflug der chinesischen Airline unterwegs. Insgesamt werden offenbar vier Personen mit verdächtigen Identitäten geprüft. Gegen einen möglichen Terroranschlag spricht, dass es bislang kein Bekennerschreiben gibt.

Defekt: Eine unkontrollierbare Explosion des Triebwerks könnte die Boeing 777 stark beschädigt haben. So stark, dass die Struktur instabil wurde uns auseinander brach. Dafür spricht das Fehlen von Notsignalen, wie sie etwa bei AF447 ausgesandt wurden. Dagegen spricht, dass es ein solches Ereignis bislang noch nie gab.