Geparkte Flieger von Swiss: Im vergangenen April und Mai waren weniger als zehn Prozent der Flieger im Einsatz.
Langsame Erholung

Swiss muss Flotte wohl stärker verkleinern als geplant

Die Schweizer Fluggesellschaft macht sich keine Sorgen um die Liquidität. Weil die Erholung zögerlich ist, prüft Swiss aber einen größeren Abbau als zuvor angedacht.

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«Diese Folie schmerzt.» Dieter Vranckx hat eben erst auf dem Chefsessel von Swiss Platz genommen und schon muss er den ersten Verlust seit 15 Jahren verkünden. 654 Millionen Franken hat die Schweizer Nationalairline 2020 verloren. Das Minus ist zugleich das zweitgrößte in der Firmengeschichte. Im Startjahr 2002 hatte der Fehlbetrag 909 Millionen betragen.

Auch sonst hat Vranckx keinen einfachen Job angetreten. Er musste bei seinem ersten öffentlichen Auftritt gleich eine weitere Hiobsbotschaft verkünden. Seit Jahresbeginn habe sich «die Marktsituation wegen erneuter Lockdowns und zusätzlicher Reiserestriktionen aufgrund neuer Virus-Varianten sowie langsamer Fortschritte bei den Impfungen massiv verschärft», erklärte er am Donnerstag (4. März) bei einer Online-Pressekonferenz. Es zeige sich «in aller Deutlichkeit, dass sich die gesamte Airlinebranche strukturell verändern wird».

Swiss prüft verschiedene Szenarien

Swiss prüft darum eine «stärkere Verkleinerung als bislang vorgesehen». Ein möglicher weitergehender Abbau der Flotte werde sich auch auf das Streckennetz, die Kosten- und Organisationsstruktur auswirken, so Vranckx. Lufthansa hat bisher immer von einer Reduktion des Flugzeugparks um rund zehn Prozent gesprochen. Das wären umgerechnet auf Swiss rund zehn Flugzeuge.

Konkretes will die Airline aber noch nicht sagen. Derzeit prüfe man verschiedene Szenarien, so Vranckx. Ihre Schwester Edelweiss plant jedenfalls massive Einschnitte. Sie hat vor, ihre Langstreckenflotte von sechs auf vier Flugzeuge zu verkleinern.

Genügend Liquidität

Eine kleinere Flotte bedeutet zwingend auch weniger Angestellte. Bis dato hat Swiss schon rund 500 Stellen abgebaut. Weitere 500 sollen bis Ende des Jahres hinzukommen. Nicht einberechnet sind da die weiteren Kürzungen, die kommen könnten.

Geld hat Swiss aber noch genug. Man habe bisher rund 0,5 der 1,5 Milliarden Franken des staatlich garantierten Kredits abgerufen, so Finanzchef Markus Binkert. Bis Ende des Jahres rechnet er mit einem Bezug von etwas mehr als 800 Millionen. Ab 2022 erwartet er dann wieder Geldrückflüsse. «Dann sollten wir mit der Rückzahlung beginnen können», so Binkert.

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