SAS hatte im Oktober 2019 ihren ersten A350 aus Toulouse abgeholt. Die Maschine mit dem Kennzeichen SE-RSA und dem Taufnamen Ingegerd Viking wurde im Rahmen des Insolvenzverfahrens verkauft. Über eine komplizierte Finanzstruktur – genannt Japanese Operating Lease with Call Option (Jolco) – wurde die Maschine zurückgemietet.
Unterschiedliche Pläne
Bis Ende Januar war die Maschine auf der Rotation Kopenhagen-New York im Einsatz. Seitdem ist das Flugzeug eingemottet und steht auf dem Flughafen Kopenhagen-Kastrup. Das Problem: Der Alt-Eigentümer SAS und der Neu-Eigentümer, eine japanische Fondsgesellschaft aus Tokio, verfolgen ganz unterschiedliche Pläne für die Maschine.
SAS will aus dem Deal mit den Japanern aussteigen. Das Management um SAS-Chef Anko van der Werff will die Maschine möglichst kurzfristig wieder in die Flotte integrieren, schreibt die Zeitung Dagens Næringsliv.
SAS bestätigt Gespräche
Beide Ideen widersprechen den Plänen der japanischen Eigentümer. Sie wollen die Maschine lieber an andere Fluggesellschaften vermieten und werfen SAS vor, das Flugzeug rechtswidrig wieder in den eigenen Besitz bringen zu wollen. Dazu soll sich die Fluggesellschaft an die Bank MUFG aus London gewandt haben. Das Kreditinstitut besitzt ein Pfandrecht an dem Flugzeug. SAS will den Jet offenbar zurückkaufen.
SAS bestätigt gegenüber dem Portal Check-In die Posse um das Flugzeug: «Es stimmt, dass es laufende Gespräche zwischen den Parteien gibt, die Interessen im Zusammenhang mit diesem Flugzeug haben», schreibt eine Pressesprecherin von SAS und ergänzt, dass es immer Lösungen gebe, um die Produktion zu sichern.
Hi Fly soll aushelfen
Die Zeit rennt der Airline davon, denn am 26. März beginnt der Sommerflugplan und SAS plant wieder mehr Flüge in die USA. Ab Juni steht Tokio wieder regelmäßig auf dem Flugplan. Allerdings haben die Skandinavier schon vorgesorgt und leasen im Sommer ein oder zwei Langstreckenflugzeuge von der portugiesischen Fluggesellschaft Hi Fly.