Der erste A350 für SAS: Fluggesellschaft und Eigentümer streiten sich um die Zukunft der SE-RSA.

Posse um FlugzeugStreit um Airbus A350 gefährdet SAS-Flugplan

Eigentlich hegt die skandinavische Airline ambitionierte Langstreckenpläne. Jetzt streitet sie allerdings mit einer Leasingfirma um ein Flugzeug - und die Pläne sind gefährdet.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Die skandinavische SAS steht seit Anfang Juli des vergangenen Jahres in den USA unter Gläubigerschutz gemäß Chapter 11 des amerikanischen Insolvenzgesetzes. Als Teil des Restrukturierungsplans wurde die Flotte verkleinert und Maschinen an die Leasinggeber zurückgegeben. Um einen A350 ist jetzt ein Streit entbrannt, der das Potenzial haben könnte, die von der Airline angekündigte Langstreckenoffensive platzen zu lassen.

SAS hatte im Oktober 2019 ihren ersten A350 aus Toulouse abgeholt. Die Maschine mit dem Kennzeichen SE-RSA und dem Taufnamen Ingegerd Viking wurde im Rahmen des Insolvenzverfahrens verkauft. Über eine komplizierte Finanzstruktur – genannt Japanese Operating Lease with Call Option (Jolco) – wurde die Maschine zurückgemietet.

Unterschiedliche Pläne

Bis Ende Januar war die Maschine auf der Rotation Kopenhagen-New York im Einsatz. Seitdem ist das Flugzeug eingemottet und steht auf dem Flughafen Kopenhagen-Kastrup. Das Problem: Der Alt-Eigentümer SAS und der Neu-Eigentümer, eine japanische Fondsgesellschaft aus Tokio, verfolgen ganz unterschiedliche Pläne für die Maschine.

SAS will aus dem Deal mit den Japanern aussteigen. Das Management um SAS-Chef Anko van der Werff will die Maschine möglichst kurzfristig wieder in die Flotte integrieren, schreibt die Zeitung Dagens Næringsliv.

SAS bestätigt Gespräche

Beide Ideen widersprechen den Plänen der japanischen Eigentümer. Sie wollen die Maschine lieber an andere Fluggesellschaften vermieten und werfen SAS vor, das Flugzeug rechtswidrig wieder in den eigenen Besitz bringen zu wollen. Dazu soll sich die Fluggesellschaft an die Bank MUFG aus London gewandt haben. Das Kreditinstitut besitzt ein Pfandrecht an dem Flugzeug. SAS will den Jet offenbar zurückkaufen.

SAS bestätigt gegenüber dem Portal Check-In die Posse um das Flugzeug: «Es stimmt, dass es laufende Gespräche zwischen den Parteien gibt, die Interessen im Zusammenhang mit diesem Flugzeug haben», schreibt eine Pressesprecherin von SAS und ergänzt, dass es immer Lösungen gebe, um die Produktion zu sichern.

Hi Fly soll aushelfen

Die Zeit rennt der Airline davon, denn am 26. März beginnt der Sommerflugplan und SAS plant wieder mehr Flüge in die USA. Ab Juni steht Tokio wieder regelmäßig auf dem Flugplan. Allerdings haben die Skandinavier schon vorgesorgt und leasen im Sommer ein oder zwei Langstreckenflugzeuge von der portugiesischen Fluggesellschaft Hi Fly.

Mehr zum Thema

Flugzeug von SAS: Neue Investoren müssen her.

SAS meldet in den USA Gläubigerschutz an

Airbus A350 von SAS mit dem Kennzeichen SE-RSC: Die Airline muss schrumpfen.

SAS will auch Airbus A350 und A320 Neo loswerden

Ein Airbus A350-900 von SAS: Die Flotte schrumpft.

SAS hat ersten Airbus A350 aussortiert und abgestellt

ticker-sas-skandinavian-airlines

SAS und Vietnam Airlines vertiefen Codeshare-Partnerschaft

Video

bc739bf0-11d1-4748-a304-92a74b617b68
Kaum zurück in der Flotte, sorgt der frisch überholte Superjumbo bereits für Probleme. Der Airbus A380 erreichte Los Angeles planmäßig, doch am Boden zeigte sich ein beschädigter Vorflügel. Qantas muss nun mehrere Tage auf den Airbus A380 verzichten.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
heraklion bauern protest
Bei Protesten auf der griechischen Insel Kreta sind Landwirte auf das Vorfeld des Flughafens Heraklion eingedrungen. Stundenlang fanden keine Starts und Landungen statt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Ilyushin-Chefs Daniil Brenerman vor der Il-114-300: Das erste Flugzeug hat jetzt die Kabinenausstattung bekommen.
Im kommenden Jahr soll Russlands neuer Regionalflieger zertifiziert werden. Nun zeigt Hersteller Ilyushin erstmals, wie es im Innern der Il-114-300 aussehen wird.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies