Boeing-Produktion: Der Tarifvertrag von 32.000 Mitarbeitenden läuft aus.
Streit mit Gewerkschaft

Streiken bald 32.000 Mitarbeitende und legen Boeing lahm?

Immer neue Probleme sorgten dafür, dass der amerikanische Flugzeugbauer weniger Jets produziert, als er möchte. Jetzt droht die Produktion erneut zu leiden. Dieses Mal hat Boeing ein ganz anderes Problem.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Am 12. September um 23:59 Uhr muss eine Lösung gefunden sein. Sonst droht bei Boeing das nächste große Problem. Denn dann läuft der Vertrag zwischen dem Konzern und der Gewerkschaft International Association of Machinists aus. Findet man bis dahin keine Einigung über einen neuen Vertrag, werden die Beschäftigten, die im Bundesstaat Washington Flugzeuge des Unternehmens bauen, den ersten Streik seit 16 Jahren beginnen.

32.000 Mitarbeitende sind in der Gewerkschaft organisiert. Sie könnten den Betrieb lahmlegen. Und im Moment sehen die Chancen für eine Einigung nicht gut aus, so der Leiter der örtlichen Gewerkschaft. «Wir sind in allen wichtigen Fragen - Löhne, Gesundheitsfürsorge, Rente, Freizeit - weit auseinander», so Jon Holden gegenüber dem Nachrichtensender CNN. Man hoffe weiter auf eine Einigung, aber es sei «ein hartes Stück Arbeit».

Zugeständnisse rückgängig machen

«Wir verhandeln weiterhin in gutem Glauben, während wir uns auf die Themen konzentrieren, die für unsere Mitarbeitenden und ihre Familien wichtig sind», heißt es von Boeing. «Wir sind zuversichtlich, dass wir eine Einigung erzielen können, die die Bedürfnisse unserer Angestellten und die geschäftlichen Realitäten, denen wir als Unternehmen gegenüberstehen, in Einklang bringt.» Laut Gewerkschaftsführer Holden muss dafür aber einiges geschehen. Zugeständnisse, welche man in zwei Verhandlungen zuvor gemacht habe, müssten wieder rückgängig gemacht werden.

In beiden Fällen wurden Verträge verlängert, aber nicht neu verhandelt. Die Gewerkschaft hatte sich bereiterklärt, mehr an die Krankenkasse zu zahlen und gewisse Rentenleistungen aufzugeben. Boeing hatte zwischenzeitlich gedroht, mehr Produktion in Werke auszulagern, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind - eines davon in Charleston -, gab diese Pläne aber wieder auf, nachdem man sich auf einen Tarifvertrag geeinigt hatte.

Gewerkschaft will in den Verwaltungsrat

Ein weiteres Verhandlungsziel der Gewerkschaft ist es, einen Gewerkschaftsvertreter in den Verwaltungsrat von Boeing zu bekommen. Dieser wurde aufgrund der vielen Probleme der vergangenen Jahre, ebenso wie der Vorstand, scharf kritisiert.  «Wir wollen das Unternehmen nicht leiten. Aber wir wollen sicherstellen, dass unsere Stimmen zu den Entscheidungen, die getroffen werden, gehört werden. Wir lieben Boeing. Es sind die Leute im Verwaltungsrat, die das nicht tun», so Holden. «Sie haben die Integrität des Unternehmens geopfert.»

Einen Streik kann sich Boeing eigentlich nicht leisten. Schon jetzt beschweren sich Airlines auf aller Welt über verzögerte Lieferungen, die den Betrieb beeinträchtigen. Eine Eskalation zu verhindern, ist nun die Aufgabe des neuen Chefs Kelly Ortberg. Der hatte in seiner ersten Arbeitswoche Anfang August bereits erklärt, er wolle «unsere Beziehungen zur Gewerkschaft neu gestalten». Doch Holden gibt sich ernüchtert. Wirklich viel habe sich nicht geändert.

Mehr zum Thema

Boeing-Chef David Calhoun: Geht Ende des Jahres.

737-Max-Krise kostet Boeing-Chef den Job

Boeing-Produktion: In 737 Max wurden fehlerhafte Teile gefunden.

Boeing findet Kabelproblem in 737 Max

Sitz in Seattle: Was der neue Boeing-Chef Kelly Ortberg zum Start seinen Angestellten schreibt

Sitz in Seattle: Was der neue Boeing-Chef Kelly Ortberg zum Start seinen Angestellten schreibt

ticker-boeing-1

Boeing wechselt Finanzchef aus

Video

Airbus A320 Neo von Marabu bei der Landung: Er hüpfte einmal.
Ein Airbus A320 Neo der Condor-Schwester landete sichtbar hart auf Madeira. Das Flugzeug konnte zwar nach Nürnberg zurückkehren, muss aber noch einmal überprüft werden.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg