Flugzeuge.: Die anderen Staaten fliegen Deutschland davon.
BDF macht Druck

Staatliche Gebühren stiegen in Deutschland in fünf Jahren um 140 Prozent

Die Gebühren für die Sicherheit und Flugsicherung stiegen zum Jahreswechsel in Deutschland erneut an. Die Fluggesellschaften beklagen das und erhöhen den Druck - wohl auch im Hinblick auf den Regierungswechsel.

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Ryanair poltert am lautesten - und wohl auch am unverblümtesten. Die hohen Kosten hätten Deutschland zu einem «Luftfahrt-Friedhof» gemacht, sagte kürzlich Chef Michael O'Leary. Und er bezeichnete die deutschen Gebühren als «lächerlich hoch» oder auch mal als «horrend». Bereits früher einmal hatte er erklärt: «Deutschland wird in den kommenden zehn Jahren die Heimat der hohen Ticketpreise».

Doch auch andere Fluggesellschaften sind unzufrieden. «Die extrem gestiegenen staatlichen Kosten im Luftverkehr führen zu einem weiter schrumpfenden Angebot. Immer mehr Airlines meiden deutsche Flughäfen oder streichen wichtige Verbindungen», sagte Lufthansa-Group-Chef Carsten Spohr vergangenen Herbst gegenüber der Zeitung Bild. Eurowings und Condor statuierten kurze Zeit später ein Exempel am Flughafen Hamburg, der zugleich die eigenen Gebühren merklich zu erhöhen plante, und bauen dort ihr Angebot ab.

Deutschland auf dem zweitletzten Platz

Nun erhöht auch der Branchenverband Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften BDF den Druck. «Deutschland verliert immer mehr den Anschluss an den Rest von Europa», schreibt er. Er spielt damit auf die schwache Erholung nach der Pandemie an. Während andere Staaten bereits die Werte von 2019 übertroffen haben, liegt die Bundesrepublik noch deutlich darunter. Sie werde im ersten Halbjahr 2025 voraussichtlich auf den vorletzten Platz im europäischen Vergleich zurückfallen, so der BDF. Nur noch Schweden schneide schlechter ab. Der Abstand zum Durchschnitt in Europa werde auf 21 Prozent steigen.

Für den Verband sind ganz klar die hohen staatlichen Gebühren, also Luftverkehrsteuer, Luftsicherheitsgebühren und Flugsicherungsgebühren, der zentrale Grund dafür. Die staatlichen Kosten – hinzu kommen die Kosten der Flughäfen selbst – für einen Flug von einem deutschen Flughafen zu einem EU-Ziel, die sich bereits zwischen 2019 und 2024 verdoppelt hätten, seien sie zum 1. Januar nochmals um fast 20 Prozent gestiegen, beklagt er (siehe Grafik oben). Das bedeutet, dass sie sich in den vergangenen fünf Jahren um 140 Prozent verteuert haben.

Hoffen auf neue Regierung

Schuld daran sind zum einen die Gebühren für die hoheitlichen Luftsicherheitskontrollen. Sie sind teilweise um bis zu 50 Prozent angehoben worden. Zum anderen stieg die An- und Abfluggebührenrate der DFS um 40 Prozent. Damit sei Deutschland bei diesem Kostenpunkt das drittteuerste Land in Europa (siehe Grafik unten).

Der BDL fordert deshalb erneut eine Abschaffung der Luftverkehrsteuer und eine Senkung der DFS-Preise. Dass er diese Forderung genau jetzt erneuter, ist wohl kein Zufall. Deutschland bekommt bald eine neue Regierung. Und damit eine neue Chance.

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