Er lacht in jede Kamera, er ist sich für nichts zu schade und er pöbelt gerne öffentlich, gegen fast alles und jeden - Hauptsache, es nützt Ryanair. Derzeit hat Konzernchef Michael O’Leary besonders auf die Standortkosten in Deutschland abgesehen.
Erst am Wochenende sagte der Ryanair-Group-Chef im Interview mit der Zeitung Welt am Sonntag, die Kosten hätten Deutschland zu einem «Luftfahrt-Friedhof» gemacht. Erst «in zwei, drei Jahren, wenn die Regierung und die Regionalflughäfen ihre lächerlich hohen Steuern und Gebühren gesenkt haben, werden wir zurück nach Deutschland stürmen».
Ryanair klagt über «horrende Kosten»
Zuvor hatte die irische Billigairline tatsächlich etliche Kürzungen in Deutschland angekündigt. Allerdings gibt es zu einigen davon Fußnoten, wie sich zeigt.
Zwei neue Ziele ab Münster/Osnabrück
Im Oktober kündigte der Billigflieger dann an, Leipzig und Dresden (mit jeweils einem Ziel) und Dortmund (mit sieben Zielen) im kommenden Sommer aus dem Flugplan zu streichen sowie in Hamburg das Angebot um 60 Prozent zu kürzen. Ryanair verwies auf die «hohen staatlichen Steuern und Gebühren» sowie das «Hochpreis-Monopol von Lufthansa».
Am Montag (9. Dezember) zeigte sich aber, dass Ryanair durchaus bereit ist, neue Routen in Deutschland zu eröffnen. So teilte der Flughafen Münster/Osnabrück mit, dass Ryanair im Sommer 2025 zwei neue Strecken startet. Neben den bestehenden Zielen Mallorca, Alicante, Korfu und Zadar werden die Iren dann auch London-Stansted und Málaga ansteuern.
Lübeck bekommt Linienflugbetrieb
Die «zwei wichtigen Schlüsselstrecken», wie der Flughafen Münster/Osnabrück liegt, sie nennt, gehörten auch zum stornierten Flugprogramm ab Dortmund. Die beiden Flughäfen liegen mit dem Auto rund 77 Kilometer voneinander entfernt.