Letzte Aktualisierung: um 16:02 Uhr

Yes 23

Spezialbeklebung brockt Qantas Ärger ein

In Australien spaltet ein Referendum über mehr Rechte für indigene Völker die Bevölkerung. Qantas bezieht auf einer Boeing 737, Dash 8 und einem Airbus A320 klar Stellung - und wird dafür kritisiert.

Noch ist kein konkretes Datum festgelegt worden. Doch irgendwann zwischen dem 16. September und dem 16. Dezember werden die Australierinnen und Australier zur Urne gerufen. Sie werden dann über ein Referendum befinden, das im Land historisch genannt wird.

Indigenous-Voice-Referendum heißt es offiziell. Es geht darum, einer Änderung der australischen Verfassung zuzustimmen, welche die Schaffung eines Gremiums namens Aboriginal and Torres Strait Islander Voice vorsieht. Es kann gegenüber dem Parlament und der Regierung  in Angelegenheiten, welche die Urvölker betreffen, Stellung nehmen. Ein Veto-Recht hat es nicht.

Nein-Lager befürchtet andere Veränderungen

Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten, Kanada und Neuseeland hat Australien keinen Vertrag mit seinen Urvölkern geschlossen. Diese werden auch nicht in der Verfassung von 1901 erwähnt. Das soll mit dem Vorschlag geändert werden, den die neue Regierung von Premierminister Anthony Albanese eingebracht hat.

Der Abstimmungskampf wird zunehmend emotionaler. Und im Juli hat das Nein- das Ja-Lager erstmals überholt. Es argumentiert, dass eine in die Verfassung geschriebene Vertretung nicht «rückgängig gemacht werden kann». Das sei nur ein erster Schritt für Entschädigungszahlungen und andere radikale Veränderungen.

Boeing 737, Airbus A320 und Dash 8

Und in diesem Konflikt spiel nun auch Qantas eine Rolle. Denn die nationale australische Fluggesellschaft bezieht klar Stellung für ein Ja. Am Montag (14. August) enthüllte sie im Beisein von Premier Albanese eine spezielle Lackierung für drei Flugzeuge der Gruppe. Eine Boeing 737 von Qantas, eine Dash 8 von Qantas Link und ein Airbus A320 von Jetstar haben einen Kleber mit dem Logo der Yes-23-Kampagne bekommen.

«Qantas hat eine lange Geschichte der Unterstützung der Versöhnung mit den First Nations», kommentierte Chef Alan Joyce. Sie reiche von Aborigine-Kunstwerken auf dem Bordmagazin in den 1960er-Jahren und den Flugzeugen seit den 1990er-Jahren bis hin zu unserer Unterstützung der verfassungsrechtlichen Anerkennung im Jahr 2014, der öffentlichen Unterstützung der Uluru-Erklärung von 2019 und der Verpflichtung zur Beschäftigung von Mitgliedern der indigenen Völker und ihrer Berücksichtigung als Lieferanten.

Nutzer reden von Boykott

Den klaren Stellungsbezug finden jedoch nicht alle gut. In Sozialen Medien wird die Fluggesellschaft auch heftig dafür kritisiert. So schrieb der ehemalige Basketballprofi Andrew Bogut bei Twitter: «Ein weiterer Empfänger hoher staatlicher Zuschüsse unterstützt schockierenderweise die Regierung.»

Eine andere Nutzerin schrieb: «Ich werde NIEMALS wieder mit dieser Fluggesellschaft fliegen. Nie wieder. War mal ein Platin-Vielflieger.» Und ein anderer: «Bleiben Sie bitte einfach dabei, die Fluggesellschaft auf Kurs zu bringen und halten Sie sich aus der Politik heraus.»