Herb Kelleher wurde per Zufall Airline-Manager. Er lebte den Beruf dann aber umso mehr.
Southwest-Gründer Herb Kelleher ist tot

Er wurde zufällig Herr der weltgrößten Billigairline

Herb Kelleher ist 87-jährig verstorben. Der Gründer von Southwest Airlines erklärte einmal, er habe beim Start nichts von Luftfahrt verstanden. Und genau das sei sein großer Vorteil gewesen.

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Wie so viele Ideen begann auch die für Southwest Airlines auf einer Serviette. Anwalt Herbert D. Kelleher traf sich im Herbst 1966 im St. Anthony Club in San Antonio mit seinem Kunden und Unternehmer Rollin King. Der hatte den Aufstieg von Pacific Southwest Airlines in Kalifornien beobachtet - der ersten Billigairline der USA. Diesen Erfolg wollten die beiden kopieren.

Das taten Kelleher und King sehr erfolgreich. Southwest Airlines ist heute mit einer Flotte von 742 Boeing 737, rund 150 Millionen Passagieren jährlich und 58.000 Mitarbeitern die größte Billigairline der Welt. Den Aufstieg hat Kelleher, der nur Herb genannt werden wollte, bis zuletzt eng begleitet. Der Liebhaber von Bourbon Whiskey und passionierte Raucher blieb Aufsichtsratspräsident bis 2008. Am Donnerstag (3. Januar) ist er im Alter von 87 Jahren verstorben. «Herb war ein Pionier, ein Kämpfer und ein Innovator», kommentierte die Fluglinie in einer Mitteilung. Seine Vision habe die kommerzielle Luftfahrt revolutioniert und den Himmel demokratisiert.

Viereinhalb Jahre Kampf

Eigentlich hatte Kelleher seine Karriere ganz anders geplant. Nach einem Studium in Englisch und Philosophie ließ sich der junge Mann aus New Jersey zum Juristen ausbilden. Seinen Beruf wollte er aber anderswo ausüben und so zog er nach Texas um Unternehmer bei Firmengründungen zu beraten. Dort kam King mit der Idee zur Gründung einer Billigairline auf ihn zu. «Mir half dabei, dass ich absolut nichts von der Luftfahrt verstand», sagte Kelleher einmal dem Radiosender NPR. So habe er zusammen mit Rollin bei Null beginnen und viele Dinge anders als die bestehenden Anbieter machen können.

Der Start war jedoch schwierig. Zwar konnten die beiden Gründer 500.000 Dollar Startkapital einsammeln und dachten, solange sie in Texas blieben, würden die Gesetze zur Markt- und Preiskontrolle nicht greifen. Doch die Konkurrenten Braniff, Trans-Texas Airways und Continental Airlines verstrickten die junge Konkurrentin in politische und juristische Auseinandersetzungen. Viereinhalbjahre kämpfte Kelleher und bis vor den Obersten Gerichtshof der USA. Die Richter gaben ihm Recht und Southwest konnte am 18. Juni 1971 starten.

Geldmangel brachte Effizienz

Der Kampf hatte jedoch viel Geld gekostet. «Wir hatten zwischenzeitlich kein Geld mehr und der Aufsichtsrat wollte das Unternehmen schließen», so Kelleher im NPR-Interview. Nur weil er auf seinen Lohn verzichtete und die Gerichtskosten von da an selbst übernahm, blieb Southwest Airlines am Leben. Auch nach den ersten Flügen zwischen Dallas, Houston und San Antonio war nicht viel Spielraum da. «Eigentlich planten wir unseren Flugplan mit vier Flugzeugen. Aber wir mussten eines verkaufen, um die Löhne bezahlen zu können», so Kelleher.

Deshalb habe man lernen müssen, extrem effizient zu arbeiten. Bis zu 45 Prozent billiger konnte Southwest Airlines dadurch sein. Bis heute schafft es die Fluggesellschaft, diesen Esprit durchzuziehen. Seit 1973 schreibt das Unternehmen ununterbrochen Gewinn. Den großen Aufschwung erlebte es ab 1978, als die USA den Luftverkehrsmarkt deregulierten.

Sehen Sie in der obenstehenden Bildergalerie Aufnahmen aus der Geschichte von Southwest Airlines.

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