Letzte Aktualisierung: um 8:57 Uhr

Sparprogramm

South African Airways streicht fast jede fünfte Stelle

Die neue Chefin der Fluggesellschaft greift durch und kündigt harte Sparmaßnahmen an. South African Airways baut in allen Bereichen Arbeitsplätze ab.

Zuks Ramasia ist offiziell nur eine Übergangslösung. Sie wurde im Juni ad interim auf den Chefsessel von South African Airways befördert, als Vuyani Jarana aus Frust wegen veralteter Strukturen und politischer Einflussnahme zurücktrat. Und doch geht die Interimschefin nun genau die Schritte, vor denen viele ihrer Vorgänger zurückschreckten.

Ramasia zieht bei South African Airways eine harte Restrukturierung durch, wie sie am Montag (11. November) ankündigte. Dem Umbau fallen Hunderte von Stellen zum Opfer. Rund 18 Prozent oder 940 der 5150 Arbeitsplätze könnten verschwinden, so die Managerin. Betroffen seien alle Bereiche – außer die Billigtochter Mango, die Cateringanbieterin Air Chefs und die Techniktochter SAAT.

«Harte Entscheidungen»

South African Airways befinde sich seit vielen Jahren in einer sehr schwierigen Lage, begründet Ramasia die Einschnitte. Sie nennt Finanzierungs- und Liquiditätsprobleme, zu hohe Betriebskosten, eine alternde und wartungsintensive Flotte und einen aggressiven internationalen und regionalen Wettbewerb. Trotz wiederholter staatlicher Kapitalspritzen habe das Unternehmen aber auch zu wenig Eigenkapital. Das führe dazu, dass es immer wieder Geld aufnehmen und dafür hohe Zinsen zahlen müsse.

Das erhöhe die Betriebskosten zusätzlich, so Ramasia. Die Folge davon sind hartnäckig rote Zahlen. «Wir müssen uns dringend mit der anhaltenden Verlustposition befassen. Deshalb befinden wir uns in einem Restrukturierungsprozess», so Ramaisa in einer Pressemitteilung. «Diese harten Entscheidungen sind nötig, um South African Airways auf eine nachhaltige Basis zu stellen», erklärt die ehemalige Betriebsleiterin und studierte Psychologin. Man versuche aber, den Abbau so verträglich wie möglich zu gestalten – etwas über das Ausnutzen der natürlichen Fluktuation.

Bereits früher ein Fünfjahresplan

Ramasias Vorgänger Jarana hatte im Amt einen Fünfjahresplan vorgestellt. Im Mittelpunkt standen die Streichung von unprofitablen Strecken, Neuverhandlungen mit den Gewerkschaften bezüglich der Lohnkosten und eine Erneuerung der Flotte. Die wurde kürzlich mit der Einflottung des ersten von vier Airbus A350 als Ersatz für alte, spritschluckende A340 eingeleitet. Mit diesen Maßnahmen wollte der Manager South African Airways 2021 zurück in die schwarzen Zahlen bringen.