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Alternative zu Airbus A350

South African Airways schaut sich die Boeing 787 an

Die südafrikanische Nationalairline expandiert. Für den Ausbau der Langstrecke plant sie mit Airbus A350. South African Airways schaut sich alternativ aber auch die Boeing 787 an.

Nächstes Jahr wird South African Airways 90 Jahre alt. «Und es werden noch viele Jahre dazukommen», ist John Lamola überzeugt. Man habe schon viele Krisen durchgemacht, daher sei man sehr widerstandsfähig, so der Chef der südafrikanischen Nationalairline. «SAA wird uns alle überleben», scherzte er am Donnerstag (14. Dezember) bei einer Medienkonferenz in Johannesburg.

Nach der Pandemie und dem Abschluss des Gläubigerschutzverfahrens hat South African Airways wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Von sechs beim Start im Herbst 2021 ist die Fluggesellschaft wieder auf zwölf Flugzeuge gewachsen. «Unser Plan ist es, Ende 2025 bereits 21 Flieger zu haben», so Lamola. Der Fünfjahresplan sehe eine Flotte von 38 bis 40 Jets vor.

São Paulo und Perth als logische Wahl

Bisher standen Destinationen im südlichen Afrika im Vordergrund. Doch SAA will auch wieder auf der Langstrecke wachsen. Aktuell fliegt die Fluggesellschaft nur nach São Paulo. «Es geht dabei nicht primär um São Paulo. Wir verbinden damit Südafrika mit Lateinamerika», so Lamola. Dank Codeshare-Partnerschaften mit Gol und Latam könne man Reisenden viele Ziele auf dem Kontinent anbieten.

Vorstandsvorsitzender John Lamola und Kommerzchef Tebogo Tsimane. Bild: aeroTELEGRAPH

Als nächstes Langstreckenziel wird South African Airways Perth aufnehmen. Es gebe enge Beziehungen zwischen den beiden Ländern, erklärt Lamola. Die südafrikanische Diaspora in Australien wird auf 200.000 Menschen geschätzt. Sowohl Perth als auch São Paulo seien zudem Routen, bei denen man wisse, dass sie funktionieren, erklärt der SAA-Chef. Denn sie bediente die Fluggesellschaft bereits früher.

Airbus A350 für Europa und Nordamerika

Danach aber will die Fluggesellschaft auch wieder zurück nach Nordamerika und Europa. Derzeit besteht die Langstreckenflotte aus zwei Airbus A330-300 und einem A340-300. «Wir sind dabei, einen weiteren A340 zurückzubringen», sagt Kommerzchef  Tebogo Tsimane. Auch mehr A330 sind ein Thema.

Doch mittelfristig sieht SAA ein anderes Modell für die Langstreckenflüge vor. «Unsere Expansion nach Europa und Nordamerika soll mit Airbus A350 passieren», so Tsimane. So der aktuelle Plan.

Boeing 787 ist Alternative …

In Stein gemeißelt ist die Wahl des Airbus A350 nicht. «Aber bei dem, was derzeit auf dem Markt passiert, können wir uns anderen Flugzeugen, insbesondere der Boeing 787, nicht verschließen», so Tsimane. «Wenn die Wirtschaftlichkeit dieses Flugzeugs besser ist als die des A350», werde man auch Dreamliner wählen.

Man wolle die Flotte modernisieren. Der Wettbewerb gehe schließlich über das Produkt, ergänzt Lamola. «Für Nordamerika und Europa  brauchen wir deshalb ein Flugzeug, das mit denen konkurrieren kann, welche die Konkurrenz bereits anbietet.»

… aber nur, wenn es finanziell stimmt

Auch wenn man die Boeing 787 in Betracht ziehe, sagt Kommerzchef Tsimane, müsse man etwas sehen: «Unsere Organisation, von der Wartung bis zur Cockpitbesatzung, ist Airbus». Und so folgert der Manager: «Deshalb ist es auch sehr wichtig, dass, wenn wir uns für einen Wechsel entscheiden, es kein teures Unterfangen ist».