Cockpit der Boeing 737 Max: Stimmt alles mit den Notfallabläufen?

Nach 737-Max-UnglückenUS-Behörde rät zu besseren Notfalltrainings für Piloten

Die US-Luftfahrtbehörde spricht sich für höhere Mindeststandards bei Pilotenschulungen aus. Derweil gerät die FAA selbst immer heftiger in die Kritik.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Seit März müssen Betreiber der Boeing 737 Max die Jets am Boden halten. Viele weitere Airlines warten auf Lieferungen des Modells, das nach zwei tödlichen Abstürzen noch immer gegroundet sind. Den wirtschaftlichen Schaden, den die Fluggesellschaften durch die Verzögerungen erleiden, wollen viele bei Boeing geltend machen. Mit Icelandair hat nun eine dieser Airlines erklärt, man habe sich mit Boeing über Entschädigungen geeinigt. Sie ist eine der ersten Fluggesellschaften, die solch eine Einigung öffentlich macht.

Details zur Höhe der Entschädigung nannte weder Icelandair noch Boeing. Die Fluglinie hat bereits sechs Boeing 737 Max am Boden und weitere bestellt. Der US-Flugzeugbauer dürfte großes Interesse an einer raschen Einigung mit den Isländern gehabt haben, da sie öffentlich mit dem Gedanken gespielt hatte, ein reiner Airbus-Betreiber zu werden.

Icao soll Pilotentrainings prüfen

Derweil empfiehlt die US-Luftfahrtbehörde FAA laut der Nachrichtenagentur Bloomberg eine bessere Vorbereitung von Piloten auf manuelle Notfallsituationen. In einem Bericht, den die FAA in Kooperation mit anderen Nationen verfasst habe, werde die Internationale Zivilluftfahrtorganisation Icao aufgefordert, den Schulungsbedarf von Piloten zu untersuchen und herauszufinden, wie die Mindeststandards verbessert werden könnten, heißt es. Man habe etwa hilfreiche Simulatorentrainings identifiziert, die aber nicht zu den Icao-Standards zählten, zitiert die Agentur aus dem Bericht.

Das Papier erwähnt demnach zwar nicht die 737-Max-Abstürze, doch FAA-Chef Steve Dickson stellte in einem Interview einen Zusammenhang her. Er sagte demnach über die Boeing 737 Max, seine Behörde untersuche die Konstruktionsprobleme des Flugzeuges, die zu den Unglücken beigetragen haben könnten, es sei aber auch nötig, sich anzusehen, wie die Piloten mit der Maschine interagiert hätten.

FAA-Inspektoren nicht ausreichend qualifiziert

US-Medien berichten ebenfalls über erste Erkenntnisse aus dem indonesischen Untersuchungsbericht zum Absturz der 737 Max von Lion im vergangenen Oktober. Der Bericht der indonesischen Behörden, der in rund zwei Monaten veröffentlicht werden soll, macht demnach sowohl Boeing und die FAA als auch Lion Air und die Piloten für Fehler verantwortlich, die zu dem Unglück beitrugen, das 189 Menschen das Leben kostete. Der Airline werden demnach etwa Versäumnisse bei Training und Wartung vorgehalten.

Die FAA wird allerdings nicht nur in Indonesien kritisiert, sondern auch in den USA. Gemäß Presseberichten ist eine staatliche Kontrollbehörde zu dem Schluss gekommen, dass FAA-Inspektoren, die im Rahmen der Zertifizierung der 737 Max zum Einsatz kamen, nicht ausreichend qualifiziert waren. Zudem kommt das Office of Special Counsel, das für die Prüfung von Whistle-Blower-Tipps zuständig ist, zu dem Schluss, dass die FAA den US-Kongress in die Irre geführt habe, als die Vorwürfe im Frühjahr erstmals publik wurden.

Mehr zum Thema

Boeing 737 von Ryanair: Die erste Max kommt frühestens im Januar, eher später.

Ryanair stellt Zahlungen an Boeing ein

737 Max von Flydubai: Bleibt es eine reine Boeing-Flotte?

Behörden glauben nicht an schnelle Max-Rückkehr

Boeing 737 Max von Icelandair: Wechselt die Gesellschaft zu Airbus?

Stellt Icelandair komplett auf Airbus um?

ticker-boeing-1

Boeing baut in München aus

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin