Cockpit: Träumen sollten die Piloten hier nicht wirklich.

Nickerchen mitten im Flug

In Großbritannien wurden nun mehrere beunruhigende Fälle bekannt, in denen Piloten einschliefen – während sie im Cockpit alleine waren.

Top-Jobs

Lübeck

Safety Manager (m/w/d) am Flughafen Lübeck

Lübeck
Feste Anstellung
Flughafen Lübeck
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Condor Logo Stelle

Duty Manager Ground Handling Center im Schichtdienst (m/w/d)

Feste Anstellung
Condor Flugdienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

«Hier schläft Ihr Kapitän», titelte die britische Boulevardzeitung The Sun. Die britische Aufsichtsbehörde Civil Aviation Authority machte zuvor publik, dass mindestens in zwei Flugzeugen von British Airways Piloten am Steuer eingeschlafen waren. Ein Flugkapitän musste nach seiner Pause seinen Kopiloten im Cockpit regelrecht wachrütteln, damit er wieder zu sich kam. Ein anderer Kapitän der Airline verließ das Cockpit nur kurz, um auf die Toilette zu gehen. Bei der Rückkehr wollte er den Kopiloten über die Gegensprechanlage kontaktieren, um wieder ins Cockpit zu gelangen – ohne Erfolg. Der Pilot musste schließlich einen speziellen Code benutzen, um die Cockpittür wieder zu öffnen. Als ihm das gelungen war, sah er seinen Kopiloten, fest schlafend in seinem Sitz. Der Mann hatte zu dem Zeitpunkt die alleinige Kontrolle über den Flieger.

Einzelfälle sind das das nicht: Ein dritter Pilot wurde schlafend im Cockpit gefunden, als sein Flieger noch am Boden war. Wahrscheinlich, so heißt es vom britischen Pilotenverband, gebe es auch noch mehr Zwischenfälle dieser Art, nur würden nicht alle Piloten davon berichten. Viele hätten Hemmungen, Müdigkeits-Zwischenfälle ihrer Airline zu melden, da sie Angst vor disziplinarischen Konsequenzen haben, so Rob Hunter, Sicherheitschef des Verbands, gemäß der Zeitung The Telegraph. Der bürokratische Aufwand, der mit einer solchen Meldung verbunden sei, sei oft noch ermüdender als alles andere, so Hunter. Daher sei es in vielen Fällen die angenehmere Wahl, es für sich zu behalten.

Noch länger arbeiten

Eine Befragung des Pilotenverbands unter seinen Mitgliedern ergab schon früher, dass 43 Prozent im Cockpit schon einmal einschliefen. Rund einem Drittel ist es passiert, dass sie aufgewacht sind und der andere Pilot neben ihnen fest schlief.

Erst kürzlich veröffentlichten die schwedischen Piloten eine ähnliche Studie. Auch hier hieß es, dass fast die Hälfte schon einmal unfreiwillig im Cockpit eingeschlafen sei. Ältere Studien in Deutschland gehen ebenfalls von rund 40 Prozent aus. Die neuen Befragungen kommen auch als Reaktion auf Pläne der europäischen Luftfahrtbehörde Easa, die Dienstzeiten für Piloten noch weiter zu verlängern. 22 Stunden am Stück sollen sie dann wach sein dürfen. Allein elf Stunden davon dürfen sie fliegen. Der Rest geht für Pausen, Pikett oder Anfahrt zum Flughafen drauf.

Mehr zum Thema

Modernes Cockpit: Technologie macht Fliegen sicherer, aber auch komplexer.

Flugzeuge werden sicherer, aber anfälliger für Schäden

Passagiere in München: Anteil von Frauen und Männer beinahe ausgeglichen

Passagiere werden jünger und weiblicher

Automatisierte Sicherheitsschleusen: Noch nicht so weit verbreitet.

Wo Reisende Maschinen Menschen vorziehen

Piloten im Cockpit: Laut der Studie ist niemand von den Fehlern gefeit.

Piloten schätzen die Wetterlage oft falsch ein

Video

Prototyp der EFlyer 2: Dass Flugzeug soll 2026 von der FAA zertifiziert werden.
Der Eflyer 2 soll im kommenden Jahr zertifiziert werden. Sechs Jahre später als ursprünglich anvisiert. Dafür soll es ein elektrisches Schulungsflugzeug mit sehr geringen Betriebskosten werden, verspricht Hersteller Bye Aerospace.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Airbus A321 XLR von Aer Lingus: Das Flugzeug mit der Kennung EI-XLT fällt auf unbestimmte zeit nach einer harten Landung aus.
Ein Airbus A321 XLR der irischen Nationalairline ist am Flughafen Dublin hart gelandet. Das erst ein Jahr alte Flugzeug könnte Monate ausfallen und Aer Lingus Kosten in Millionenhöhe verursachen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Sprung aus der Boeing 737-800 von Air Congo: Riskant.
Die Boeing 737 kam an, doch niemand dachte an die Treppe. Am Flughafen Kindu in der Demokratischen Republik Kongo mussten Reisende von Air Congo ihre Boeing 737 auf denkbar riskante Weise verlassen – per Sprung aus der Kabinentür aufs Vorfeld.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin