Pilot auf dem Weg zum Dienst: Nicht immer ausgeschlafen.

Müde Piloten: Erschreckende Studie

Die britische Pilotenvereinigung veröffentlichte einen Bericht über Erfahrungen mit extremer Müdigkeit im Cockpit. Und der ist beunruhigend.

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Als der Pilot einer britischen Airline während eines Nachfluges aufwachte, war er alleine im Cockpit. Er erholte sich von seinem Schock darüber, dass er ohne es zu merken einfach eingeschlafen war. Erst dann fragte er sich: Wo war eigentlich der Kopilot? Er machte sich auf die Suche und fand seinen Kollegen schließlich: Eingeschlafen auf der Toilette.

Das ist keine Szene, sondern wirklich passiert – und nur eine Geschichte von einer ganzen Reihe beunruhigenden Erlebnissen, die Piloten dem britischen Pilotenverband British Airline Pilot's Association für einen Bericht zur Müdigkeit im Cockpit zukommen ließen. Anlass der Untersuchung war ein Aufruf an die britische Regierung: Sie soll die Flugdienstzeiten, die die EU vorschlägt, nicht anerkennen. Nur so ließen sich gefährliche Zwischenfälle aufgrund von Übermüdung verhindern.

«Absolut ausgeknockt»

Nach 22 Stunden – manchmal 24 Stunden – ohne Schlaf dürften Piloten laut dem EU-Vorschlag noch einen Jet landen, so der Verband. Das würde Ereignisse wie eines in London Heathrow wahrscheinlicher machen, von dem Piloten in dem Bericht erzählen. Sie seien so «absolut ausgeknockt gewesen», dass sie eine Landung in London fast vermasselt hätten. Laut ihren eigenen Aussagen hätte es zu einem tödlichen Crash kommen können, so die Piloten.

Auch eine Geschichte von drei Piloten, die auf einem Transatlantikflug gleichzeitig einnickten, sorgt nicht gerade für ein sicheres Gefühl. Am schlimmsten an der Angelegenheit, so der Pilotenverband: Ein Großteil solcher Zwischenfälle werde gar nicht erst berichtet. Die Piloten hätten Angst, ihren Job zu verlieren, wenn sie die unfreiwilligen Nickerchen eingestehen.

«Nicht einmal gewählt»

Laut früheren Studien schliefen bereits mehr als die Hälfte aller Piloten schon einmal unfreiwillig im Cockpit ein. Einem Drittel aller befragten Piloten ist es schon einmal passiert, dass sie aufwachten und neben sich ihren dösenden Kollegen sahen. «Es darf nicht sein, dass die EU Regeln verabschiedet, die solche Fälle noch häufiger möglich machen», so ein Sprecher der Piloten in der britischen Zeitung Daily Mail. «Eine Kommission, die nicht einmal wirklich gewählt wurde, entscheidet über die Sicherheit der Passagiere».

Am Mittwoch in dieser Woche stimmt man in Brüssel über die Angelegenheit ab. Um die neuen Flugdienstzeiten zu verhindern, müsste die Hälfte des europäischen Parlaments gegen den Vorschlag stimmen. Aus der britischen Regierung heißt es, man unterstütze die Pläne der EU. Alles in allem würden sie zu einer verbesserten Sicherheit beitragen, so ein Sprecher des Transportministeriums. «Die neuen Regeln verlangen weit mehr Planung von Pausen- und Schichtzeiten als bisher.» Insgesamt werde das Thema Müdigkeit daher ernster genommen.

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