Arzt und Pilot: Ist die deutsche Aufsicht genug streng?

Rüge an das LuftfahrtbundesamtMängel bei deutscher Aufsicht?

Deutschland erfüllt gemäß einem Bericht die EU-Auflagen für die Überwachung flugmedizinischer Tauglichkeitsprüfungen nicht vollständig. Das Luftfahrtbundesamt wehrt sich.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Vergangenen November hatte Brüssel offenbar genug. Die EU-Kommission leitete ein Verfahren gegen Deutschland ein. Denn bei einer Inspektion wurde festgestellt, dass gewisse Sicherheitsmaßnahmen in der Luftfahrt von den deutschen Behörden nicht genug überwacht werden. Dies berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Deutschland erfülle die EU-Auflagen für die Überwachung flugmedizinischer Tauglichkeitsprüfungen teilweise seit Jahren nicht, erklärte ein Sprecher der Europäischen Agentur für Flugsicherheit Easa gegenüber dem Blatt.

Konkret geht es darum, dass Ärzte, die Flugtauglichkeit bescheinigen, alle drei Jahre selbst überprüft werden müssen. Diese Beaufsichtigung hat gemäß EU zentral zu geschehen. Das System soll nach Darstellung der EU-Kommission Missbrauch erschweren – etwa wenn Piloten nach einer negativen Beurteilung den Arzt wechseln, um vielleicht doch noch durchzukommen. Das soll in Deutschland nicht korrekt gemacht worden sein. Auch das Wall Street Journal berichtet von der Kritik der Easa an Deutschland. Das Blatt nennet neben Mängeln bei der Aufsicht der medizinischen Gutachter mangelnder Zugang zu den medizinischen Daten sowie einen chronischen Personalmangel beim Luftfahrtbundesamt, welcher Kontrollen erschwere.

Unzulänglichkeiten lägen im «einstelligen Bereich»

Beim Luftfahrtbundesamt in Braunschweig will man von grundlegenden Mängeln nichts wissen. «Die Überprüfungen der Easa finden bei den nationalen Luftfahrtbehörden jedes Jahr mehrfach statt – auch bei uns», sagt eine Sprecherin zu aeroTELEGRAPH. Die gefundenen Unzulänglichkeiten lägen im «einstelligen Bereich». Man habe auf sie reagiert und nun sei die Easa daran, die Vorschläge zu prüfen. «Das ist ein absolut normaler Vorgang.»

Bei der Germanwings-Katastrophe steht die medizinische Überprüfung des Kopiloten immer mehr im Fokus. Dabei geht es um die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass ein offenbar suizidaler Mensch im Cockpit sitzen konnte. Und vor dem Hintergrund solch schlimmer Unglücke wie Flug 4U9525 bekommen eben auch ganz normale Dinge plötzlich eine andere Bedeutung.

Mehr zum Thema

Eine Boeing 747 der Corsair am Flughafen Schönefeld.

Schönefeld - vom DDR- zum Billigflieger-Flughafen

Eurowings entstand am 1. Februar 1993 aus der Fusion von Nürnberger Flugdienst NFD und Reise- und Industrieflug RFG.

500 Mark, Flamingos und Flüge für KLM - wie Eurowings zu Lufthansa fand

CRJ 900 von Lufthansa Cityline: Ein Flieger wie dieser war aktuell betroffen.

Lufthansa macht bei Cityline 2 vorwärts

Embraer E195 von Lufthansa Cityline: Die neue Konzernairline soll Cityline ähneln.

Neue Lufthansa-Airline soll 40 Flugzeuge bekommen

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin