Sit-ups und Schreien im Einstellungstest - in Korea gehört das bei einigen Airlines jetzt dazu. So wollen die Fluggesellschaften ihr Personal auch auf den Umgang mit aggressiven Reisende vorbereiten.
Angesichts zunehmender Zwischenfälle mit aggressiven Passagieren richten Fluggesellschaften in Korea ihren Fokus verstärkt auf physische Eignung. So kündigte etwa die Billigfluggesellschaft Eastar Jet an, künftig nicht nur Gesundheitsnachweise zu verlangen, sondern die körperliche Leistungsfähigkeit von Bewerberinnern und Bewerbern direkt zu testen - für Situationen wie Konflikte und Evakuierungen.
Neben Fitnessübungen wie Sit-ups, Laufen und Springen sollen auch Reichweite der Arme und Lautstärke der Stimme gemessen werden. Bereits vergangene Woche wurden erste Krafttests bei aktuellen Mitarbeitenden durchgeführt, berichtet die Zeitung Korea Post. Eastar Jet sieht das als Zeichen dafür, dass sich das Berufsbild wandelt. «Wir wollen zeigen, dass es bei der Auswahl von Kabinenpersonal nicht um Alter oder Aussehen geht – sondern um Einsatzbereitschaft und Sicherheit», so die Fluggesellschaft.
Auch Korean Air führte kürzlich ein dreitägiges Spezialtraining für Sicherheitsinstruktoren durch – erstmals in Zusammenarbeit mit der Firma Axon aus den USA. Axon stellt Elektroschockgeräte her, sogenannte Taser. Die Trainer wurden im Umgang mit Tasern geschult, um das Kabinenpersonal auf die Anwendung im Ernstfall vorzubereiten. Auch Mitarbeitende der Tochter Jin Air sowie von Asiana Airlines, die bald mit Korean Air fusioniert, nahmen teil.