Boeing setzte noch einmal einen drauf: In einem Brief an alle Kunden mahnte der Flugzeugbauer alle Betreiber dazu an, den Transport größerer Ladungen Lithium-Ionen-Batterien zu verweigern. Die Gefahr, die von den entflammbaren Batterien ausgehe, stelle ein großes Sicherheitsrisiko dar und noch seien keine Verpackungs- und Transportlösungen gefunden, die einen Brand sicher verhindern können.
Akkus können brennen
Unter bestimmten Voraussetzungen, die unter anderem auch während eines Fluges gegeben sein können, besteht bei den Akkus die Gefahr eines Kurzschlusses. Daraus kann dann ein Brand entstehen. Besonders gefährlich ist das, wenn – wie es üblich ist – Zehntausende der Akkus in einem Paket transportiert werden. Im Aufgabegepäck darf man die Akkus daher bei vielen Airlines nicht mehr transportieren. Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Oft transportieren Passagierflugzeuge Pakete mit Lithium-Batterien als Fracht.
Auch der Verband Rechargable Batteries Association, der die Hersteller der Batterien vertritt, hat sich inzwischen zu Boeings Schreiben geäußert. Man teile Boeings Ziel, die Sicherheit in der Luftfahrt zu erhöhen, indem man Verpackungslösungen für den Transport der Batterien finde. Man werde sich Ende Juli mit Branchenvertretern zusammensetzen und über Lösungen beraten. Besonders auf eine neue Methode der Verpackung werde man sich fokussieren.
Verband verteidigt sich
Gleichzeitig verteidigt man sich aber auch. Man sei sich nicht bewusst, dass es jemals beim Transport der Batterien zu einem Unfall gekommen sei, wenn diese gut verpackt waren. Ganz stimmt das wohl nicht. 113 Zwischenfälle zählte die amerikanische Luftfahrt-Sicherheitsbehörde FAA zwischen 1991 und 2010, die auf irgendeine Weise mit Lithium-Batterien zusammenhängen. Auch beim Absturz einer Boeing 747 von UPS im September 2010 wird vermutet, dass Batterien für ein Feuer an Bord und Rauchentwicklung im Cockpit verantwortlich waren. Das führte schließlich zum Kontrollverlust.