United Airlines erhielt im März und April 2021 von Boeing drei Boeing 787-9 mit Motoren von General Electric.
Behörde fordert Strafe

Boeing-Manager setzten 787-Kontrolleure unter Druck

Manager des Flugzeugbauers haben Mitarbeiter unter Druck gesetzt, die im Auftrag der Luftfahrtbehörde handelten. Nun soll Boeing dafür eine niedrige Millionen-Strafe zahlen.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Es ist ein umstrittenes System und es heißt ODA, Organization Designation Authorization. ODA ermöglicht es der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA, Aufgaben an Mitarbeiter der Unternehmen zu delegieren, die sie kontrolliert. Diese Firmen stellen dafür Mitarbeiter ab. Im Zuge der Untersuchungen zur Boeing 737 Max geriet das System schon in die Kritik.

Nun schlägt die FAA vor, Boeing mit Strafen von insgesamt 1,25 Millionen Dollar zu belegen, weil der Hersteller bei der Dreamliner-Produktion in North Charleston gegen die ODA-Regeln verstoßen habe. Zum einen sollen von Boeing abgestellte ODA-Mitarbeiter an Boeing-Vorgesetzte berichtete haben, die dem Programm gar nicht angehörten.

Gedrängt, schikaniert, gedroht

Zum anderen sollen mindestens vier leitende Boeing-Manager in dem Werk unangemessen Druck auf ODA-Mitarbeiter ausübt haben, die mit der Überwachung der Qualitätskontrolle bei der Produktion des 787 Dreamliners beauftragt waren. Die Führungskräfte haben die abgestellten Mitarbeiter demnach unter anderem zu schnelleren Freigaben gedrängt, sie schikaniert und ihnen gedroht, sie ersetzen zu lassen.

Einen Fall im Februar 2020 erwähnt die FAA separat. Dabei soll Boeing versäumt haben, bei einer Überprüfung einer 787-9 die Qualitätskontrollprozesse zu befolgen, da der Jet schnell an United Airlines ausgeliefert werden sollte. Auch im Rahmen dieser Freigabe wurden ODA-Mitglieder laut FAA unangemessen unter Druck gesetzt.

Boeing erinnert Manager an Respekt

Boeing hat nun 30 Tage Zeit, auf die Vorwürfe zu antworten. Wie die Zeitung Seattle Times berichtet, wandte sich die Boeing-Führung schon in einem Schreiben an das Ingenieursmanagement. Boeings Status als ODA-Inhaber sei ein Privileg, das man sich jeden Tag verdienen müsse, heißt es darin. «Wenn Boeings ODA-Vertreter delegierte Autorität ausüben, dann sind sie die FAA, und sie müssen mit dem gleichen Respekt und der gleichen Achtung behandelt werden, die wir unserer Regulierungsbehörde schulden.»

Boeings Dreamliner-Werk in North Charleston stand schon öfters in der Kritik. Abfälle in der Nähe wichtiger Verkabelungen waren ein Punkt. Auch wird der Vorwurf von Versäumnissen bei der Qualitätskontrolle nicht zum ersten Mal erhoben. Zudem sollen sich etliche Airlines unzufrieden mit Jets aus dem Werk gezeigt haben. Der Flugzeugbauer stellt die 787 in North Charleston sowie in Everett her - einer der beiden Standorte wackelt allerdings.

Mehr zum Thema

Production line of the Boeing 787: Difficulties have emerged.

Boeing tritt bei 787 noch stärker auf Bremse

Boeing 787 von Norwegian: Unzufrieden ist untertrieben.

«Boeings Darstellungen waren ein Haufen Lügen»

Boeing verliert 737-Max-Order, verhindert aber Gerichtsfall

Boeing verliert 737-Max-Order, verhindert aber Gerichtsfall

ticker-boeing-1

Boeing wechselt Finanzchef aus

Video

Airbus A320 Neo von Marabu bei der Landung: Er hüpfte einmal.
Ein Airbus A320 Neo der Condor-Schwester landete sichtbar hart auf Madeira. Das Flugzeug konnte zwar nach Nürnberg zurückkehren, muss aber noch einmal überprüft werden.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg