Letzte Aktualisierung: um 13:01 Uhr

Satelliten- und Drohnenbilder

Sechs zivile Flugzeuge in Khartoum zerstört

In Sudans Hauptstadt gibt es weiterhin Gefechte. Bilder vom Flughafen zeigen, dass offenbar mindestens sechs zivile Flugzeuge zerstört wurden.

Am Sonntag gab es eine kurze Kampfpause. Doch davon abgesehen halten die Kämpfe in und um Sudans Hauptstadt Khartoum den dritten Tag in Folge an. Bei den Gefechten zwischen der Armee und der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Force RSF starben bis Montagmorgen (17. April) laut einer lokalen Ärztevereinigung rund 100 Menschen.

Beide Seiten nehmen für sich in Anspruch, wichtige Punkte der Hauptstadt unter ihrer Kontrolle zu haben, darunter auch den Flughafen. Am Wochenende hatte es bereits Explosionen am Airport gegeben, der Flugverkehr wurde gestoppt, auf dem Vorfeld brannten Flugzeuge.

Flugzeuge zerstört

Wie Satelliten- und Drohnenbilder zeigen, wurden offenbar mindestens sechs zivile Flieger zerstört – unter anderem ein Airbus A330-300 von Saudia (Kennzeichen HZ-AQ30) und eine Boeing 737-800 der ukrainischen Sky Up (UR-SQH). Saudia bestätigte, dass ein Airbus A330 der Fluggesellschaft in Khartoum in «einen Unfall» verwickelt gewesen sei.

Sky Up erklärte, man könne noch keine Angaben zu den Schäden an dem Flieger machen, der an die sudanische Sun Air vermietet ist. Es gibt auch einen Bericht über die Zerstörung einer Embraer 135 der sudanesischen Tarco Air sowie von zwei Ilyushin Il-76.

Airbus A380 umfliegt Sudan

Qatar Airways hat am Montag die vorläufige Einstellung ihrer Flüge in den Sudan verkündet. Fluggesellschaften meiden auch den Luftraum des Landes. Am Samstag hatte ein aus São Paulo kommender Airbus A380 von Emirates auf dem Weg nach Dubai zuerst noch die normale Route Richtung Sudan genommen, war dann aber südöstlich abgedreht und hatte einen Stopp in Dar-es-Salaam in Tansania eingelegt. Ab Sonntag nahm Flug EK262 schon direkt eine andere Route, die den sudanischen Luftraum vermeidet.

Am Flughafen Khartoum entfielen durch den eingestellten Betrieb am Montagmorgen Flüge unter anderem von Egyptair, Badr Airlines und Tarco aus Kairo, von Ethiopian Airlines aus Addis Ababa, von Saudia, Flyadeal, Flynas und Tarco aus Jeddah, von Air Arabia aus Abu Dhabi sowie von Flynas und Tarco aus Dammam. Am Abend hätten Flüge von Qatar Airways aus Doha und Turkish Airlines aus Istanbul auf dem Programm gestanden.