Jet von Wizz Air: Erneut Ärger um Einsatzzeiten im Cockpit.
Boni für die, die müde fliegen?

Schon wieder Wirbel um Übermüdung bei Wizz Air

Ein Whistleblower wirft der ungarischen Airline vor, Druck auf Pilotinnen und Piloten auszuüben, müde zu fliegen. Es ist das zweite Mal in kurzer Zeit, dass es Wirbel darum gibt.

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Schon im Juni hagelte es Kritik an Wizz-Air-Chef József Váradi. Der Manager hatte in einem Video gesagt: «Wir sind alle übermüdet, aber manchmal ist es notwendig, die Extrameile zu gehen. Der Schaden ist riesig, wenn wir einen Flug absagen.» Es gebe dann sowohl einen Imageschaden für die Marke als auch einen finanziellen Schaden, so Váradi.

Das kam nicht gut an, denn: Übermüdung bei Pilotinnen und Piloten kann die Sicherheit von Reisenden und Crews gefährden. Daher gilt auch die Regel: Wer müde ist, fliegt nicht. Auch bei Wizz. Umso schwerer sind die Vorwürfe, die ein Whistleblower nun erhebt.

Übt die Airline Druck aus?

Der ungarische Billigflieger würde versuchen, Cockpitbesatzungen dazu zu bewegen, auch müde zu fliegen. Das tue die Airline, indem sie für diejenigen, die in ihrer Ruhezeit arbeiten, Boni auszahle. Die Vergütungsstruktur sei so ausgelegt, dass man finanziell Nachteile habe, wenn man aufgrund von Krankheit oder Übermüdung nicht fliege.

«Es wird Druck auf uns ausgeübt, damit wir an unseren freien Tagen fliegen», sagte der anonyme Informant gegenüber der britischen Fernsehsendung Dispatches. «Es gibt auch ein Sommerbonusprogramm, das die Piloten ermutigt, mehr Stunden zu fliegen», so der Informant. «Man kann sich krank melden, wenn man übermüdet ist, aber man wird finanziell benachteiligt.»

Wizz Air dementiert

Die Airline bestätigt, dass es Boni gibt, wenn man im Sommer mehr fliegt. «Aber wir erlauben es den Piloten nicht - und wir schaffen auch keine Anreize dafür -, die von den Regulierungsbehörden festgelegten gesetzlichen Fluggrenzen zu überschreiten», sagte ein Sprecher von Wizz Air gegenüber dem Portal Business Insider. Unabhängig von der Anzahl an Stunden, die sie gearbeitet haben, sei der Fluggesellschaft auch klar, «dass Pilotinnen und Piloten nicht arbeiten dürfen, wenn sie übermüdet sind».

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