Letzte Aktualisierung: um 9:38 Uhr

Nach Air-Canada-Zwischenfall

San Francisco passt Regeln an

Fast wäre es in San Francisco vor ein paar Wochen zu einer Katastrophe mit einem Airbus A320 von Air Canada gekommen. Der Flughafen hat nun Maßnahmen ergriffen, um eine Wiederholung zu verhindern.

In letzter Sekunde entgingen Hunderte Menschen wohl einer der größten Luftfahrtkatastrophe aller Zeiten, nachdem Mitte Juli ein Airbus A320 von Air Canada zur Landung auf einem Rollweg angesetzt hatte. Passiert ist das vor wenigen Wochen in San Francisco. Darauf reagiert der Flughafen jetzt. Er hat seine Regeln auf Anweisung der Luftfahrtbehörde FAA angepasst, berichtet die lokale Zeitung Mercury News.

Zum einen wird Piloten in der Dunkelheit der Sichtanflug auf den Flughafen mit Iata-Code SFO verboten, solange eine der Start- und Landebahnen außer Betrieb ist. Das spielte eine Rolle, warum die Piloten von Air Canada verwirrt waren. Ihnen war die Landebahn 28R zugewiesen worden. Links daneben gibt es in San Francisco eine weitere parallel verlaufende Landebahn: 28L.

Keine Sichtanflüge mehr

28 L war aber wegen Bauarbeiten geschlossen und nicht beleuchtet. Die Piloten sagten gegenüber der Behörde NTSB aus, dass sie dachten, die beleuchtete Landebahn sei 28L und der Rollweg C, den sie anflogen – der sich rechts von 28 R befindet – die ihnen zugewiesene Bahn. Um solche Missverständnisse zu vermeiden, müssen die Crews nun in der Dunkelheit das Instrumentenlandesystem oder satellitenbasierte Anflüge nutzen, erklärt ein Sprecher des Flughafens dem Blatt. So werde die Gefahr gebannt, dass Piloten aus Versehen den Rollweg ansteuern.

Auch im Kontrollturm kommt es zu Änderungen. Neu müssen zu Stoßzeiten am Abend zwei Lotsen an ihrem Arbeitsplatz sein. Am Tag der Beinahe-Katastrophe waren zwar zwei Lotsen anwesend, einer aber nicht an seinem Platz, weil er mit anderen Dienststellen kommunizierte. Zusätzlich dazu will die Behörde Federal Aviation Administration bald neue Radarsysteme testen, die die Lotsen vor solchen Zwischenfällen warnt.