Boeing 737 von Ryanair: Erst 2022 erwartet der Billigflieger wieder die Vorkrisen-Nachfrage.
Ausblick auf Post-Corona-Zeit

Ryanair will 3000 Piloten und Flugbegleiter entlassen

Die irische Billigairline präsentiert düstere Aussichten für die Zeit nach der Krise. Deshalb plant Ryanair eine Reduzierung des Personalbestandes, der Basen und der Flotte.

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Finanziell steht Ryanair verglichen mit den anderen europäischen Airlines noch gut da. Die Liquidität der Billigairline reicht deutlich länger als die der Netzwerkairlines wie Lufthansa, Air France oder KLM. Doch auch die Iren erwarten, dass ihr Geschäft sich nur langsam von der Corona-Krise erholt und dass sich ihre finanzielle Lage verschlechtert.

Im zweiten Halbjahr erwartet Ryanair nur halb so viele Passagiere wie ursprünglich angenommen. Eigentlich waren die Iren von 44,6 Millionen Passagieren ausgegangen. Nachdem die Fluggesellschaft im Mai und Juni nur noch weniger als ein Prozent des eigentlich geplanten Flugprogramms absolvieren wird, soll es danach langsam hochgefahren werden.

Ryanair und Lauda bekommen weniger Flieger

Doch das reicht nicht annähernd, um die Ziele zu erreichen. Eigentlich wollte Ryanair im März 2021 endenden Geschäftsjahr Passagierzahlen von mehr als 150 Millionen vermelden. Nun werden es wohl unter 100 Millionen sein.

Und dafür braucht die Fluggesellschaft weniger Flugzeuge. Man befinde sich in Verhandlungen mit Boeing und den Leasingfirmen von Lauda. Das Ziel sei, die Zahl der Flugzeuge zu reduzieren, die man in den kommenden zwei Jahren übernehme. Frühestens im Sommer 2022 erwartet Ryanair, dass die Nachfrage wieder auf dem Niveau von 2019 steht.

3000 Jobs und Basen gefährdet

Das hat auch Auswirkungen auf die Personalplanung. Man werde sich in Kürze mit den Gewerkschaften zusammensetzen, um die Restrukturierungspläne zu besprechen. Die Pläne betreffen alle Gruppenairlines. Rund 3000 Jobs, hauptsächlich von Piloten und Flugbegleitern, sind dadurch gefährdet. Zudem spricht Ryanair von Lohnkürzungen um  20 Prozent. Von der Restrukturierung sei auch das Topmanagement betroffen, heißt es weiter. Chef Michael O'Leary verzichtet für das restliche Geschäftsjahr auf 50 Prozent seines Lohns.

Zudem sollen mehrere Basen in ganz Europa geschlossen werden. Welche das genau sind, teilt die Fluggesellschaft nicht mit. Akut gefährdet ist momentan der Standort Wien. Dort drohte das Management erst am Donnerstag (30. April) mit einer Schließung, sollte die Gewerkschaft einer geplanten Restrukturierung der österreichischen Tochter Lauda nicht zustimmen. Die Slots habe man bereits an Ryanair übertragen.

Kritik an Staatshilfen

Auch bei der Verkündung solch düsterer Aussichten lässt sich Ryanair eine ordentliche Breitseite gegen die Konkurrenz nicht entgehen. Die Fluggesellschaft stört sich daran, dass Netzwerkairlines wie Lufthansa, Air France, KLM, aber auch Finnair oder die Tui-Gruppe von Staatshilfen profitieren. «Doping», nennt Ryanair das – deutlich, aber immer noch weniger hart als die Worte «Crack-Kokain-Junkie», mit denen O'Leary kürzlich Lufthansa wegen des Antrags auf Staatshilfe betitelte.

Regierungen dürften nicht einfach ihre «Nationalairlines» stützen, sondern sollten auch an die Passagiere denken und es allen Anbietern erleichtern.  Man kämpfe durch die Hilfen nach der Krise nicht mehr mit gleich langen Spießen, heißt es von Ryanair.

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