Eine Antonov An-148: Die Maschine hat jetzt zwei Zulassungsdokumente.
Illegal

Russland gibt eigene Zulassung für Antonov An-148 aus

Die russische Luftfahrtbehörde hat die Zulassung für die Antonov An-148 auf 30 Jahre erhöht. Weil Originaldokumente aus der Ukraine fehlen, hat sie kurzerhand eigene erstellt.

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Heute ist es kaum noch vorstellbar. Aber es gab eine Zeit, in der Russland und die Ukraine in der Luftfahrt eng zusammenarbeiten. Ein Beispiel ist die von Antonov entworfene An-148. Die Lizenz für den Schulterdecker liegt zwar beim ukrainischen Flugzeugbauer. Aber auch der russische Flugzeugproduzent Voronezh Aircraft Production Association (oder  kurz Vaso) baute ihn ab 2009. Das letzte Exemplar lief 2018 vom Band.

Erfolgreich war das ganze Projekt nicht. Insgesamt wurden nur 47 Antonov An-148 gebaut. Mit 30 Exemplaren wurde der überwiegende Teil in Russland produziert. Einige Maschinen wurden nach Kuba und Nordkorea verkauft, aber die Mehrheit der An-148 fliegen für russische Betreiber. Laut dem Luftfahrtdatenportal CH Aviation sind aktuell nur noch 19 Maschinen im Einsatz.

Musterzulassung läuft aus

Die russischen Betreiber stehen nun vor einem Problem. Denn die Musterzulassung für die Antonov An-148 galt bislang für zehn Jahre. Bis 2025 werden alle Flugzeuge die Grenze erreicht haben. Die Musterzulassung, in der der Betriebszeitraum festgeschrieben wurde, liegt beim ukrainischen Flugzeugbauer Antonov. Wegen des russischen Angriffs auf das Nachbarland sind alle Verbindungen gekappt.

Daher hat die russische Luftwaffe als größte Betreiber der An-148 bei der russischen Luftfahrtbehörde Rosaviatsiya einen Antrag auf eine zusätzliche Musterzulassung beantragt. Mit dem Ziel, den Betriebszeitraum auf 30 Jahre zu erhöhen. Am 21. Juni hat die Behörde der Verlängerung zugestimmt. Sie will die Genehmigung für die An-148 in «strikter Übereinstimmung» mit den Vorschriften und der internationalen Praxis durchgeführt haben.

Russland verstößt gegen Icao-Richtlinien

Laut dem russischen Telegram-Kanal Airmedia 24 ist die Verlängerung aber etwas anders abgelaufen. So soll das Bundesamt für Luftverkehr als höhere Behörde Rosaviatsiya angewiesen haben, zwei Mitarbeitenden zu Vaso zu schicken, die innerhalb von zwei Stunden die nötigen Unterlagen ausgearbeitet haben.

Damit verstoßen die Russen auch gegen die Anforderungen der Uno-Luftfahrtbehörde Icao. Diese sieht vor, dass es nur eine Konstruktionsdokumentation (DDC) für jede Luftfahrzeugmusterzulassung geben darf. Die Antonov An-148 hat jetzt zwei.

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