Saab 2000 von Skywork: Die Flieger bleiben am Boden.

Grounding in der SchweizRegionalairline Skywork ist pleite

Grounding nach dem letzten Flug des Tages: Die Schweizer Regionalairline ist überschuldet. Skywork Airlines hat deshalb den Betrieb eingestellt.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Noch vor wenigen Tagen machte Skywork Airlines auf business as usual. Die Regionalairline gab bekannt, kommenden Sommer neu nach Elba zu fliegen. Zudem teilte sie mit, eine Basis in der Südschweiz zu eröffnen und ab November Lugano - Genf zu fliegen. Jetzt ist sie am Ende.

Am späten Mittwochabend (29. August) hat Skywork den Betrieb eingestellt. Nachdem Flug SX0207 aus Hamburg um 22:19 Uhr am Flughafen Bern landete, überbrachte das Management die Hiobsbotschaft den Angestellten und informierte die Öffentlichkeit. «Nach gescheiterten Verhandlungen mit einem möglichen Partner sind die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht mehr gegeben, den Betrieb weiterzuführen», heißt es in einer Medienmitteilung zur Begründung.

Schon vor einem Jahr knapp überlebt

Als Konsequenz davon habe man die Betriebsbewilligung an die Behörden zurückgegeben, so die Regionalairline weiter. Zugleich habe man wegen Überschuldung Insolvenz angemeldet. «Skywork bedankt sich herzlich bei den Kunden für die Treue, die sie der kleinen feinen Schweizer Fluggesellschaft sieben Jahre erwiesen haben. Dieser Dank geht auch an die Mitarbeitenden und die Partner.»

Damit ist nun das eingetreten, was schon vor einem Jahr nur knapp abgewendet wurde. Auch damals waren die Mittel knapp geworden. Die schweizerische Aufsichtsbehörde Bundesamt für Zivilluftfahrt Bazl bemängelte, es fehle der Nachweis, dass die Fluggesellschaft den geplanten Winterflugplan 2017/18 auch wirklich finanzieren könne.

Hoffnung auf Flüge im Ausland

Skywork stellte damals sogar während zwei Tagen den Betrieb ein. Doch am Ende fand die Fluglinie neue Investoren, die es für eine Fortführung des Betriebes brauchte. Mit einer Vorwärtsstrategie wollte sie sich danach nachhaltig in die Gewinnzone hieven. Dazu gehörten Flüge im Ausland. So bediente sie zuletzt Berlin - Graz und Bremen - Wien. Zugleich suchte sie eine zweite Basis, da Bern für einen finanziell erfolgreichen Betrieb alleine nicht ausreicht.

Geldprobleme kennt Skywork selbst bereits gut. Nach einer waghalsigen Expansion in den Jahren 2011 bis 2015 stand die Fluggesellschaft bereits einmal unter verschärfter Aufsicht der Behörden. Damals wurden 70 Millionen Franken oder umgerechnet 60 Millionen Euro verbrannt und die Fluglinie stand kurz vor dem Aus.

Harter Schlag für Flughafen Bern

Mit neuen Aktionären und neuem Management versuchte Skywork 2015 den Neustart. Es gelang zunächst, den Betrieb zu stabilisieren und die Verluste zu reduzieren. Der Aufbau einer Basis in Basel und eine neue Partnerschaft mit KLM sollten Skywork zudem neue Kunden und Einnahmen bringen. Doch der Plan ging finanziell nicht auf. Die Basler Basis wurde inzwischen wieder geschlossen.

Das Aus ist auch ein harter Schlag für den Flughafen Bern. Skywork war sein größter Kunde und für rund 60 Prozent der Flüge verantwortlich. Das Grounding führe «kurzfristig zu einem Wegfall der Linienflüge und verursacht beim Flughafen einen erheblichen Umsatzrückgang», teilte er mit. Die Existenz sei jedoch «nicht unmittelbar gefährdet».

Mehr zum Thema

ticker-schweiz

Schweiz und USA einigen sich auf geringere Zölle

ticker-schweiz

Ehemaliger Schweizer Militärflugplatz St. Stephan wird ziviler Flugplatz

Flugplatz Kägiswil aus der Luft: Die Schweizer Luftrettung will an den Standort.

Schweizer Luftrettung Rega verdrängt Privatluftfahrt von Flugplatz

ticker-schweiz

Schweiz passt Regeln zur Slotvergabe an

Video

heraklion bauern protest
Bei Protesten auf der griechischen Insel Kreta sind Landwirte auf das Vorfeld des Flughafens Heraklion eingedrungen. Stundenlang fanden keine Starts und Landungen statt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Ilyushin-Chefs Daniil Brenerman vor der Il-114-300: Das erste Flugzeug hat jetzt die Kabinenausstattung bekommen.
Im kommenden Jahr soll Russlands neuer Regionalflieger zertifiziert werden. Nun zeigt Hersteller Ilyushin erstmals, wie es im Innern der Il-114-300 aussehen wird.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Weihnachtsspot 2025 von Aena: Elfen spielen eine zentrale Rolle.
Weihnachtsfilme sollen berühren – nicht verkaufen. Erfolgreich sind jene Fluglinien und Flughäfen, die Emotionen wecken, ohne ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren. Wer das 2025 schafft - und wer nicht.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin