Die Fußball-EM der Frauen in der Schweiz bricht Rekorde. Noch nie wurden so viele Tickets für die Spiele verkauft. Der Boom geht auch an der Luftfahrt nicht vorbei.
Die noch bis zum 27. Juli in der Schweiz stattfindende UEFA Women's EURO 2025 wird zu einem Boom für den Frauenfußball. Die TV-Quoten sind herausragend. In der Schweiz haben die Spiele der Schweizer Frauen Quoten von über 60 Prozent erzielt – ein Wert, den sonst nur Roger Federer im Wimbledon-Finale erreicht.
Auch in Deutschland sind die Quoten gut, selbst ohne deutsche Beteiligung. Laut dem Portal DWDL haben sich am 13. Juli mehr Menschen für die Frauen-EM interessiert als für das Finale der Klub-WM der Männer – wenn auch nur knapp. Und auch die Stadien sind voll: Von den ersten 24 Spielen waren 22 ausverkauft – eine Seltenheit im Frauenfußball.
Von ursprünglich 16 Mannschaften kämpfen noch acht um die Krone im europäischen Frauenfußball. Wettanbieter sehen Spanien vor England und Frankreich als Topfavoriten. Deutschland belegt den vierten Platz vor Schweden und Norwegen. Dem Gastgeberland werden nur Außenseiterchancen eingeräumt.
Trotzdem profitiert die Schweiz von dem sportlichen Großevent: Die Frauenfußball-EM verleiht der Schweizer Wirtschaft einen spürbaren Auftrieb. Laut einer aktuellen Zwischenbilanz von Schweiz Tourismus stiegen die Hotelauslastung, der Konsum und die Besucherzahlen in den Austragungsorten deutlich an. Basel verzeichnet den höchsten Anstieg bei der Hotelauslastung von fünf auf zehn Prozent im Juli.
Auch der Luftverkehr wächst: Laut der Flugsuchmaschine Skyscanner gab es im Mai und Juni 10 Prozent mehr Suchanfragen für Flüge in die Schweiz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zwar können diese Trends durch viele Faktoren entstehen, doch vieles deutet darauf hin, dass ein sportliches Großereignis zusätzliche Impulse liefert.
Doch aus welchem Land kommen viele Fans mit dem Flugzeug? Skyscanner hat sich für aeroTELEGRAPH einige Abflugmärkte genauer angeschaut. Aus dem Vereinigten Königreich verzeichnete Skyscanner im Mai 7 Prozent und im Juni sogar 12 Prozent mehr Suchanfragen für die Schweiz als in den Monaten des Vorjahres. Ähnlich sieht es auch in Schweden aus: rund 11 Prozent mehr im Mai und ca. 15 Prozent im Juni.
Das größte Plus gab es allerdings aus Norwegen: Im Mai stiegen die Suchanfragen um 33 Prozent an. Im Juni waren es noch 29 Prozent mehr. Edelweiss, Norwegian und SAS verbinden aktuell Basel, Genf und Zürich mit Norwegen. Weil die Schweiz im Herzen Europas liegt, reisen viele Fans aus Italien, Frankreich und Deutschland mit dem Auto oder der Bahn an.