Bruchlandung in der Lagune

Piloten von Air Niugini ignorierten 13 Cockpit-Warnungen

Die Ermittler kritisieren das Verhalten der Piloten auf Air-Niugini-Flug 73. Statt auf die Warnmeldungen im Cockpit zu hören, landeten sie trotz unsicherer Bedingungen.

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Die Bilder der Boeing 737 in der Lagune von Chuuk gingen um die Welt: Bei einer verpatzten Landung verfehlten die Piloten von Air Niugini die Piste und landeten im Meer. Ein Passagier kam bei dem Unglück ums Leben, die restlichen 45 Insassen konnten gerettet werden. Nun ist der Bericht der Ermittler zum Unglück erschienen und die Cockpit Crew kommt darin nicht sehr gut weg.

Die Piloten hätten ab einer Höhe von 625 Fuß (190 Meter) kein Bewusstsein mehr für die Situation gehabt, hießt es. Ihre Aufmerksamkeit sei komplett auf die Vollendung des Landeanflugs fixiert gewesen, schreiben die Ermittler. Das sei so weit gegangen, dass der Kapitän, der am Steuer war, 13 hörbare Warnungen im Cockpit ignoriert habe. Zudem sei auch auf Instrumenten im Cockpit sichtbar gewesen, dass der Anflugswinkel zu hoch gewesen sei.

Video zeigt Hergang der Bruchlandung

Tatsächlich waren die Bedingungen nicht gut. Die Crew meldete sehr schlechte Sicht wegen eines Unwetters. Dennoch, so die Ermittler, hätte man reagieren müssen. Sie kritisieren auch, dass der Kopilot nicht eingriff. «Dem Kopiloten war die gefährliche Situation absolut nicht bewusst», schreiben sie. Statt die Kontrolle des Fliegers zu übernehmen und durchzustarten, wie es bei solchen gefährlichen Konditionen üblich sei, habe er den Kapitän weitermachen lassen.

In einem Video ist zu sehen und zu hören, wie es im Cockpit vor dem Crash zuging. Laut der Accident investigation Commission von Papua Neuguinea, welche die Ermittlungen durchführte, handelt es sich um ein Video vom Smartphone eines Mitreisenden auf dem Jumpseat, dem dritten Sitz im Cockpit. Deutlich zu hören sind auch die Warnungen «Pull Up» und «Glideslope».

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