Inoffizielle Animation des Vorfalls.
Anflug auf Moskau Vnukovo

Piloten verlieren Kontrolle über Boeing 737

Wie auf einer Achterbahn: Eine Boeing 737 von Utair geriet im Anflug auf Moskau Vnukovo vorübergehend außer Kontrolle. Der Jet hob und senkte sich und schwankte wild hin und her.

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Für die 111 Passagiere an Bord von Flug UT588 vom 13. Oktober mussten es ein paar überaus bange Momente gewesen sein. Die Boeing 737-500 von Utair war in Krasnodar gestartet und hatte Moskau zum Ziel. Zwei Stunden lang verlief die Reise völlig normal. Doch dann ging innerhalb weniger Sekunden einiges total schief.

Die Maschine mit dem Kennzeichen VQ-BJP hatte sich um rund 9:15 Uhr Lokalzeit auf Piste 06 des Flughafens Moskau Vnukovo ausgerichtet und befand sich noch auf rund 400 Meter über Boden. Die Wolken hingen tief, die Piloten konnten darum den Grund unter ihnen nicht sehen. Sie fuhren das Fahrwerk und die Landeklappen aus. Die Nase der Boeing 737 hob sich daraufhin um rund 10 Grad. Sie war in jenem Moment noch rund 245 Kilometer pro Stunde schnell.

Geschwindigkeit fiel gefährlich weiter

Da setzte die automatische Schubregelung ein und erhöhte den Schub von rund 40 wieder auf 75 Prozent (N1), wie die Aufsichtsbehörde Rosaviatsia in einem ersten Bericht festhält. Die Piloten fuhren die Klappen weiter aus und schalteten den Autopilot aus. Die Nase zeigte jetzt 19 Grad nach oben. Die automatische Schubregelung war zu jenem Zeitpunkt immer noch aktiv und erhöhte den Schub als Folge davon auf rund 95 Prozent.

Dadurch hob sich die Nase der Utair-Maschine weiter - auf rund 45 Grad. Das hatte gefährliche Folgen. Das Flugzeug wurde schnell langsamer. Die Geschwindigkeit fiel unter 185 Kilometer pro Stunde. Die Piloten hatten in jenem Moment die Kontrolle über die Maschine verloren.

96 Grad nach rechts

Die Boeing 737 befand sich nun auf einer Art Achterbahnfahrt. Zuerst drehte sie sich der Längsachse entlang um 33 Grad nach rechts nur um danach sich auf 35 Grad nach links zu drehen. Die Nase zeigte nun nur noch 30 Grad nach oben, die Geschwindigkeit aber war auf 110 Kilometer pro Stunde gefallen. Es folgte die nächste Drehung - auf 96 Grad nach rechts.

Dadurch begann die Nase nach unten zu zeigen. Noch einmal drehte sich die Maschine bis 45 Grad nach links, aber endlich wieder schneller. Dies jedenfalls heißt es in inoffiziellen Berichten aus russischen Luftfahrtkreisen die in russischen Medien aufkamen. Das brachte die Erlösung. Auf rund 335 Meter über Boden waren die Piloten wieder Herr der Lage. Sie initiierten einen Durchstart und landeten einige Minuten danach ohne Probleme.

Behörde rät zu mehr Ausbildung

Die russische Aufsichtsbehörde stuft den Zwischenfall als «ernsthaft» ein. Sie riet Fluggesellschaften umgehend, die Ausbildung in puncto Wiedererlangung der Kontrolle zu verschärfen.

Den Bericht zum Vorfall können Sie hier herunterladen (in Russisch).

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