Boeing 737 von Ryanair in Stansted: Die Piloten sind nicht zufrieden.
London Stansted

Piloten suchen Konfrontation mit Ryanair

Mit mehr Lohn wollte Ryanair die Piloten gnädig stimmen. Doch der Billigflieger scheiterte an seiner größten Basis - und sieht sich einer Streikdrohung gegenüber.

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Die Piloten an Ryanairs größter Basis Stansted haben am Freitag (20. Oktober) ein Angebot zur Lohnerhöhung abgelehnt. Wie der irische öffentlich-rechtliche Rundfunksender RTE berichtete, durften offenbar nur direkt bei Ryanair angestellte Piloten an der Abstimmung über die Offerte des Managements teilnehmen. 60 Prozent stimmten mit Nein.

Ryanair hatte ab November bis zu 22.000 Pfund (24.700 Euro) mehr pro Jahr für Kapitäne angeboten und bis zu 11.000 Pfund (12.350 Euro) mehr für Kopiloten. Das reicht aber offenbar nicht. Die Billigairline zeigte sich «überrascht» über den Ausgang. Man werde sich bemühen, die weiteren Anliegen der Mitarbeiter in London Stansted zu verstehen, schrieb die Fluggesellschaft in einer Mitteilung.

Neue Gruppe droht mit Streik

Allerdings werde Ryanair ab November an dem Flughafen auch neue Piloten zum höheren Lohn einstellen, hieß es. Die neuen Kapitäne würden dann pro Jahr 23.000 Pfund (25.800 Euro) mehr verdienen als ihre Kollegen beim Konkurrenten Norwegian und 25'000 (28.000 Euro) mehr als bei Jet 2, so Ryanair.

Während Ryanair nicht mit Gewerkschaften verhandeln will, sondern nur mit Ausschüssen an den über 80 einzelnen Stützpunkten, stellt eine neue Gruppe namens European Employee Representative Council (EERC) standortübergreifende Forderungen an die Billigairline. Sie richtete sich laut der Nachrichtenagentur Bloomberg am Sonntag (22. Oktober) in einem Schreiben an die Piloten und kündigte unter anderem an, einen Streik zu organisieren, sollte man mit Ryanair zu keinem Ergebnis kommen.

Ryanair attackiert EERC

EERC verlangt demnach einen Basislohn von 150.000 Pfund (168.000 Euro) für die Kapitäne, verglichen mit aktuell 64'000 Pfund (72'000 Euro), so Bloomberg. Zu den weiteren Forderungen der erst im September gegründeten Gruppe gehören demnach unter anderem, dass Ryanair Uniformen sowie Snacks und Getränke an Bord zahlt und die Piloten fest anstellt, die zurzeit über Verträge mit Personalvermittlungsfirmen für Ryanair arbeiten. Die Gruppe hat laut eigenen Angaben Unterstützung von Gewerkschaften in den USA.

Ein Analyst der Dubliner Börsenmaklerfirma Goodbody Stockbrokers erwartet laut Bloomberg, dass die nicht offizielle Arbeitnehmervertretung sich mit ihrer «Wunschliste» nicht wird durchsetzen können. Ryanair-Sprecher Robin Kiely sagte, die Vorwürfe des EERC «sind fadenscheinige Argumente von Gewerkschaften der Konkurrenz, denn nichts anderes stellt der sogenannte European Employee Representative Council dar». Man habe viele Hunderte Bewerbungen von Piloten der Fluggesellschaften Monarch, Air Berlin und Alitalia erhalten, so Kiely. Auch Piloten von Norwegian und Jet 2 hätten sich beworben. Angesichts des höheren Gehaltes werde Ryanair «in den kommenden zwölf Monaten keine Schwierigkeiten haben, neue Piloten zu rekrutieren», sagte der Sprecher.

Schlechte Planung

Der Billigflieger wies ebenfalls darauf hin, dass bereits zehn andere Standorte mit Ja zur Lohnerhöhung gestimmt hätten. Dagegen haben die Ryanair-Piloten in Madrid den Berichten zufolge wie ihre Kollegen in Stansted mit Nein votiert.

Seit Ryanair im September die Streichung von 40 bis 50 Flügen pro Tag als Folge einer schlechten Einsatzplanung bekannt geben musste, ist die Fluggesellschaft um Schadensbegrenzung bemüht. Schon vergangenen Woche wendete sich Personalchef Eddie Wilson in einem Brief an die Piloten.

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