Schild von Ryanair: Die Fluglinie hat Ärger.
Angst vor Gewerkschaft

Ryanair umgarnt Piloten mit Lohnerhöhung

Die Piloten der Billigairline bekommen bis zu 22.000 Euro mehr Lohn. Ryanair setzt aber eine Bedingung.

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Die Polemik um die kurzfristig angekündigten Annullierungen hat Ryanair auf dem falschen Fuß erwischt. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit waren neben den tiefen Preisen bisher eines der größten Verkaufsargumente der Iren. Die Streichung von 40 bis 50 Flügen pro Tag als Folge einer schlechten Einsatzplanung drückt gehörig aufs Image.

Seither versuchen sich die Iren in Schadensbegrenzung. In einem Brief an die Piloten listet Personalchef Eddie Wilson nun die Maßnahmen auf. So habe man seit Anfang des Jahres mehr als 830 neue Piloten eingestellt. Zudem verdopple man die Zahl der Basis-Manger, damit Urlaube, Versetzungswünsche und anderes schneller geplant werden können. Nicht zuletzt diene auch die Stilllegung von 25 Flugzeugen im Winter einer Stabilisierung des Betriebes, heißt es im Schreiben vom 11. Oktober, das aeroTELEGRAPH vorliegt.

Bis zu 156.000 Euro pro Jahr

Wilson verteilt auch ein Zückerchen. Er verspricht Piloten und Kopiloten auf den 1. November Lohnerhöhungen. Sie sind je nach Basis unterschiedlich hoch. In Dublin stationierte Flugkapitäne erhalten demnach brutto bis zu 22.000 Euro mehr oder maximal 156.000 Euro pro Jahr. Kopiloten bekommen 11.000 Euro zusätzlich oder 78.000 Euro jährlich. Die neuen Saläre gelten sowohl für bestehende Mitarbeiter als auch für neu eingestellte.

Und von Neulingen soll es in nächster Zeit deutlich mehr geben. Man wolle gezielt bei Konkurrenten wie Norwegian oder Jet 2 Piloten abwerben, so Wilson im Brief. Mit den neuen Löhnen glaubt er, dabei erfolgreich zu sein. Man liege bei Flugkapitänen mit Basis London Stansted rund 20 Prozent über dem Niveau der beiden Mitbewerber.

Die Peitsche zum Zuckerbrot

Es gibt aber eine klare Bedingung, um davon profitieren zu können. Die Kapitäne und Kopiloten müssen das mit dem lokalen Betriebsrat ausgehandelte Gehaltspaket für ihre Basis in einer Abstimmung gutheißen. Nur dann könne man ab 1. November oder überhaupt profitieren, warnt Wilson.

Ryanair wehrt sich damit gegen das Entstehen einer paneuropäischen Gewerkschaft. Das bisherige Vorgehen mit Basis-Abstimmungen habe sich bewährt, so Wilson und etwa ein in der Branche einzigartiges Schichtsystem mit fünf Arbeitstagen auf die immer vier Freitage folgen, hervorgebracht.

«Es dient der Firma»

Pilotin Imelda Comer sieht das anders. Sie trat nun zusammen mit der europäischen Pilotenvereinigung European Cockpit Association an die Öffentlichkeit und kritisierte das bisherige Modell von Ryanair. «Es funktioniert sehr gut für das Unternehmen», schreibt sie in einem offenen Brief. Die Basis-Betreibsräte hätten aber keine Macht. «Es dient der Firma, darum verlangen sie das von uns», so Comer.

Es sei typisch für Ryanair, die Piloten mit einem Ultimatum zu einer Entscheidung zu drängen. So habe man keine Zeit alles genau zu prüfen. Jetzt sei es aber an der Zeit, Widerstand zu leisten, so Comer. Sie fordert eine europaweite Vertretung der Ryanair-Piloten. Sie selber wird das Unternehmen allerdings bald verlassen, wie sie zugibt.

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