Jet von Horizon Air und psychoaktive Pilze: Gefährlicher Konsum.

Horizon AirPilot, der Triebwerke abschalten wollte, hatte psychoaktive Pilze genommen

Der mitreisende Pilot, der im Flug die Motoren einer Embraer E175 ausschalten wollte, hat nach eigenen Angaben zwei Tage vor dem Vorfall psychoaktive Pilze konsumiert - und 40 Stunden nicht geschlafen.

Top-Jobs

skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Ihm wird versuchter Mord in 83 Fällen vorgeworfen, doch er plädiert auf unschuldig. Der 44-jährige Pilot J. E. soll am 22. Oktober als mitreisender Pilot im Cockpit eines Horizon-Air-Fluges versucht haben, die Triebwerke mithilfe des Feuerlöschsystems abzuschalten.

Laut Quellen des Senders CNN bei den Strafverfolgungsbehörden gehen diese nicht davon aus, dass der Vorfall in Verbindung mit Terrorismus oder ideologisch motivierter Gewalt steht. Doch was trieb den Mann, der seit 2001 Verkehrspilot ist und seit 2016 für Horizon-Mutter Alaska Airlines fliegt, dann zu seiner Tat im Cockpit der Embraer E175?

40 Stunden nicht geschlafen

Die Zeitung Seattle Times berichtet nun, E. habe laut den Anklagedokumenten zum einen schon länger mit psychischen Problemen und Schlaflosigkeit zu kämpfen gehabt und außerdem etwa zwei Tage vor dem Vorfall psychedelische Pilze eingenommen. Der Mann sagte laut den Ermittlern in den Vernehmungen, es sei das erste Mal gewesen, dass er Pilze genommen habe. Laut der Polizei sagte E. außerdem noch im Flugzeug nach dem Vorfall zu einem Mitglied der Kabinencrew, dass sein bester Freund kürzlich gestorben sei.

Der Polizei am Flughafen Portland soll er nach seiner Festnahme gesagt haben, er habe einen Nervenzusammenbruch, er habe seit 40 Stunden nicht geschlafen und er leide seit einem halben Jahr unter Depressionen. Zu seiner Tat im Cockpit selber erklärte E. in den Vernehmungen, er dachte, er würde träumen und habe aufwachen wollen.

«Oder es wird schlimm»

Laut Aussagen der Bundespolizei FBI, auf welche die Zeitung sich beruft, unterhielt sich E. zuerst mit den beiden Piloten des Fluges. Dann sagte er: «Es geht mir nicht gut.» Als er versuchte, die Triebwerke abzuschalten, rangen die Piloten ihn in etwa 30 Sekunden nieder.

Fluggäste sagten gegenüber der Seattle Times, E. sei danach in den hinteren Teil des Flugzeuges gegangen und habe dabei ganz normal ausgesehen. Laut FBI-Unterlagen bat er dann selber ein Mitglied der Kabinencrew, ihn zu fesseln, «oder es wird schlimm». Er soll anschließend während des Sinkfluges auch versucht haben, an den Griff einer Notausgangstür zu gelangen, was die Crew aber verhinderte.

Letzter eigener Flug am Donnerstag

Der Vorfall geschah am Sonntag (22. Oktober). Zuvor war E. laut Alaska Airlines selber zum letzten Mal am Donnerstag als Pilot im Einsatz. Am Freitag soll er Pilze genommen haben.

Psychoaktive Pilze verändern unter anderem die Sinneswahrnehmung. Sie können für Entspannung sorgen, aber auch für Verwirrtheit, Panik und Horrortrips bis hin zu Psychosen. Ihre Wirkung hält meist nicht länger als sechs Stunden an, jedoch kann es zu Flashbacks kommen, bei denen Symptome lange nach dem Konsum erneut auftreten.

Zuvor tadellose Piloten-Karriere

Diensthabende Besatzungsmitglieder werden durch ein Drogentest-Programm des US-Verkehrsministeriums stichprobenartig überprüft. Dazu, wann E. das letzte Mal getestet wurde, äußerte sich das Ministerium nicht. Laut Alaska Airlines hat er in seiner Karriere die vorgeschriebenen medizinischen Voraussetzungen stets erfüllt, nie eine Überprüfung verweigert und nie eine Zulassung verloren. Auch am Tag des Vorfalls war er unauffällig.

«Zu keinem Zeitpunkt während des Check-in- oder Boarding-Vorgangs bemerkten unsere Gate-Agenten oder die Flugbesatzung Anzeichen einer Beeinträchtigung», die dazu geführt hätten, E. den Mitflug zu verweigern, erklärt Alaska Airlines.

Geht es Ihnen mental nicht gut, befinden Sie sich in einer scheinbar ausweglosen Situation? Versuchen Sie darüber zu sprechen. Mit Freunden, Verwandten oder jemandem, der anonym für Sie da ist - etwa die Telefonseelsorge in Deutschland, der Schweizoder Österreich.

Mehr zum Thema

Eine Embraer E175 von Horizon: Die Piloten im Einsatz reagierten sofort.

Wie der mitreisende Pilot die Triebwerke abschalten wollte

6. Alaska Airlines, USA: 81,49 Prozent.

Mitfliegender Pilot will im Flug die Triebwerke ausschalten

Cockpitpersonal bei der Arbeit: Wo verdient man in Europa am meisten?

So viel verdienen Pilotinnen und Piloten in Europa

ticker-usa

Druck auf Donald Trump steigt, das Rentenalter für Pilotinnen und Piloten auf 67 Jahre zu erhöhen

Video

condor airbus a320 eintracht frankfurt tablet
Ein Airbus A320 der deutschen Fluggesellschaft ist nun schwarz-weiß gestreift. Condors Flugzeug mit dem Kennzeichen D-AICR ist dem Partner Eintracht Frankfurt gewidmet - aber noch nicht ganz fertig.
Timo Nowack
Timo Nowack
Der Sonnenaufgang auf dem ersten Flug des Airbus A350 von Swiss: Naturschauspiel über dem Piemont.
Am Frühen Samstagmorgen hob in Zürich die HB-IFA Richtung Mallorca ab - begleitet von Luftfahrtfans, Swiss-Mitarbeitenden und viel Emotionen. Inzwischen fliegt der erste Airbus A350 bereits zu anderen Zielen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 737-800 von Ryanair: Bald wieder in Friedrichshafen zu sehen.
Nach mehr als einem Jahrzehnt Pause nimmt die Billigairline im Sommer zwei Strecken ab Friedrichshafen auf. Auf der einen ist Ryanair konkurrenzlos, auf der anderen muss sie sich mit einer deutschen Fluglinie messen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin