Letzte Aktualisierung: um 9:11 Uhr

In Europa

Neues 737-Max-Problem trifft auch Tui, Turkish und Icelandair

Betreiber weltweit halten derzeit 106 Boeing 737 Max wegen der neuen Elektrik-Probleme am Boden. Darunter sind auch mehrere Fluggesellschaften aus Europa.

Vor knapp drei Wochen empfahl Boeing 16 Betreibern der 737 Max, bestimmte Exemplare am Boden zu lassen. Grund war ein Produktionsproblem bei einer Backup-Steuereinheit des elektrischen Systems. Rund eine Woche später wurde klar, dass auch weitere Bereiche betroffen sein können.

Betroffen sind 737 Max, die Boeing seit Anfang 2019 produzierte. Die meisten wurden noch nicht an Kunden übergeben. Bei den bereits an Kunden gelieferten Jets war zuerst von rund 90 betroffenen Flugzeugen die Rede. Die amerikanische Luftfahrtbehörde hat inzwischen aber klar gemacht, dass es doch mehr sind.

Tui, Neos, Icelandair, Turkish Airlines

106 Boeing 737 Max wurden gemäß Federal Aviation Administration FAA weltweit freiwillig von den Betreibern gegroundet. Von diesen Fliegern sind 71 in den Vereinigten Staaten registriert. Die Behörde äußert sich aber auch erstmals dazu, welche Airlines international betroffen sind.

Von den europäischen Betreibern sind es unter anderem Tui, Neos, Icelandair und Turkish Airlines. Auch könnten Blue Air und Belavia betroffen sein, die kürzlich je ihre erste Max erhalten haben. Genannt werden sie von der FAA aber nicht.

Gol Linhas Aereas, Silk Air, Spice Jet

Ein Tui-Sprecher erklärte gegenüber aeroTELEGRAPH, die 15 an die Airlines bis Februar 2019 an die Gruppe ausgelieferten Boeing 737 Max seien nicht betroffen. Bezüglich der anderen Flieger stehe man im Austausch mit Boeing. Nach dem Ende des Max-Groundings hatte die britische Tui Airways im Februar und März 2021 vier Boeing 737 Max erhalten, die aufgrund der Corona-Krise aber geparkt wurden und nicht im Einsatz sind.

International ebenfalls betroffen sind unter anderen die 737-Max-Betreiber Cayman Airways, Copa Airlines, Gol, Minsheng Leasing, Shanding Airlines, Silk Air, Spicejet, Sunwing Airlines, Valla Jets Limited, Westjet und Xiamen Airlines.

Diese Bereiche werden auch inspiziert

Die FAA erklärt, dass laut den bisherigen Untersuchungen neben der Backup-Steuereinheit auch ein Schaltpanel (Circuit Breaker) und das Hauptinstrumentenpanel (Main Instrument Panel) betroffen sein könnten. Die Behörde stellt klar, dass all dies nichts zu tun habe mit der Flugsteuerungssoftware MCAS und den vergangenen Problemen der 737 Max. Sie plant, eine Lufttüchtigkeitsanweisung zu den aktuellen Schwierigkeiten herauszugeben.