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Neuer Flughafen in der Wüste

Schon in zwei Jahren sollen in Nouakchott auch Großjets wie der Airbus A380 landen können. Doch das Projekt in Mauretanien ist umstritten.

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Bei einer Zeremonie zum 51. Feiertag der Staatsgründung legte Staatspräsident Mohamed Ould Abdel Aziz am Montag (28. September) den Grundstein zum Bau des neuen Flughafens. Er soll innerhalb einer Rekordzeit von zwei Jahren rund 25 Kilometer nördlich von Nouakchott mitten in der Wüste entstehen. Der bisherige Airport der mauretanischen Hauptstadt liegt nahe des Stadtzentrums. «Das verringert seine Entwicklungsmöglichkeiten» erklärte Transportminister Yahya Ould Hademine auf der Feier. Die Planung des Großprojekts lag in der Hand einer auf den Flughafenbau spezialisierten amerikanischen Gesellschaft. Für den Bau ist nun ein Konsortium aus lokalen Unternehmen zuständig. Das Investitionsvolumen wurde nicht offengelegt.

Der neue Flughafen wird dereinst eine Fläche von 18’000 Quadratmetern und zwei Startbahnen aufweisen. Sie sollen so lang und breit sein, dass sie mühelos auch Airbus A380 und Boeing B747 aufnehmen können. Zum Projekt gehören auch der Bau eines Terminals für zwei Millionen Passagiere pro Jahr, eines Frachtgebäudes, Standplätze, VIP-Lounges, ein Hangar von 4800 Quadratmeter Größe, ein 38 Meter hoher Kontrollturm und sechs Fluggastbrücken. Dies meldet das Portal Mauritanie Web. Der alte Flughafen weist eine Piste von 3010 Metern Länge auf.

Nicht auf einen Schlag

Kritiker werfen der Regierung aber auch Größenwahn vor. Derzeit kommt der Flughafen nicht einmal auf 200’000 Reisende. In keinerlei Prognosen von Experten ist eine Verzehnfachung des Verkehrs in den nächsten Jahren enthalten. «Darum macht es Sinn, die Arbeiten nicht auf einen Schlag durchzuführen, sondern zu etappieren» sagte Air-France-Pilot Brahim Ould Boihy dem Portal Kassataya.