Der neue Chef soll Air Baltic wieder auf Kurs bringen.

[image1]Ab November leitet Martin Gauss die angeschlagene lettische Fluglinie. Der Deutsche ist nicht zum ersten Mal Chef einer Airline.

Top-Jobs

Aerologic

First Officer (m/f/x) - B777 type rated

Leipzig / Halle Airport
Feste Anstellung
Aerologic GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Nach einem Monate andauernden Gerangel warf Bertolt Flick am 5. Oktober das Handtuch. Er gab als Chef der lettischen Nationalairline Air Baltic (aeroTELEGRAPH berichtete) auf. Ein paar Wochen später hat man nun einen Nachfolger gefunden, der die Fluggesellschaft, die zuletzt immer wieder Negativschlagzeilen schrieb, wieder auf Kurs bringen soll. Martin Gauss ist ebenfalls Deutscher. Und hat in der Luftfahrtbranche schon viel Erfahrung. Zwischen April 2009 und Mai 2011 war er Chef der ungarischen Fluggesellschaft Malev. Schon dort fuhr er einen harten Sparkurs. Die Flotte reduzierte er von fünf verschiedenen Flugzeugtypen auf zwei und die Stellenzahl wurde reduziert.

Aber nicht nur im Management der Luftfahrt kennt Gauss sich aus. Ab 1992 war er Pilot auf einer Boeing B737 der British Airways-Tochter Deutsche BA, die 2006 von Air Berlin aufgekauft wurde. Bis 1995 arbeitete er auch in in der Geschäftsführung der Airline. Er war Leiter der Flight-Operations-Support-Abteilung, bevor er Geschäftsführer des Bodenbetriebs wurde, wobei Gauss seine Position als Managing Director für ein weiteres Jahr behielt, um die DBA in Air Berlin zu integrieren. Oktober 2007 wurde er dann Chef von Cirrus Airlines, welche unter anderem für Lufthansa und Swiss Flüge durchführt.

Klare Strukturen

Neu im Vorstand der lettischen Airline sitzt neben Interimschefin Laila Odina auch der ehemalige Investmentbanker Vitolds Jakovlevs. «Es wird meine Aufgabe sein, klare Strukturen im Unternehmen zu etablieren, die derzeit noch fehlen», so Gauss in einer Mitteilung von Air Baltic. Zuletzt hatte es bei der Airline einen regelrechten Krimi um die Weiterführung des Unternehmens gegeben (aeroTELEGRAPH berichtete). Die Regierung warf Flick Missmanagement vor, Flick glaubte an ein politisches Komplott gegen ihn. Der Streit zwischen Flick und der Regierung ging so weit, dass der Unternehmer sich nach Deutschland absetzte, weil er sich verfolgt fühlte.

Die Fluggesellschaft leidet auch unter großen finanziellen Problemen. Zuletzt hatte die Regierung sie nach langem Hin und Her mit einer Kapitalerhöhung stützen müssen (aeroTELEGRAPH berichtete). Der neue Firmenchef soll das Unternehmen nun wieder rentabel machen. «Es wird meine Aufgabe sein, klare Strukturen im Unternehmen zu etablieren, die derzeit noch fehlen. Ich werde das Unternehmen so führen, dass ein finanziell ausgeglichener Flugbetrieb möglich ist», so Martin Gauss.

Gehaltsfrage im Zentrum

Die größte Herausforderung bei der Suche nach einem neuen Chef war die Gehaltsfrage gewesen. Nach dem öffentlichen Gerangel hatte jeder gewusst, wie viel Gauss' Vorgänger verdiente. Der neue Chef gibt sich offenbar mit weniger zufrieden: Gemäß The Baltic Course verdient er laut dem lettischen Transportminister Uldis Augulis rund 28'300 Euro im Monat. Flick hatte rund 36'800 Euro mehr verdient.

Trotzdem dürfte Gauss damit zufrieden sein. Laut The Budapest Business Journal hing sein Abgang bei der ungarischen Malev auch damit zusammen, dass die Regierung im letzten Jahr eine Obergrenze für Staatsbedienstete von zwei Millionen Forint (etwa 6670 Euro) brutto im Monat eingeführt hatte. Da Malev Geld vom Staat brauchte, um zu überleben, fiel sie indirekt auch unter das Gesetz. Das hätte laut der Zeitung Pester Lloyd Gauss' Gehalt mehr als halbiert.

[image2]

Mehr zum Thema

ticker-air-baltic

Estland lehnt Beteiligung an Air Baltic ab

Airbus A220 von Air Baltic: Andere Triebwerkskonfiguration als die A220 von Swiss.

Wie oft Air Baltic wirklich von Piste 16 am Flughafen Zürich startet

ticker-lufthansa

Lufthansa darf trotz Bedenken bei Air Baltic einsteigen – deutsche Wettbewerbshüter geben grünes Licht

Flieger von Swiss und Air Baltic in Zürich: Freund und leid zugleich?

Swiss-Partnerin Air Baltic verschärft Verspätungsproblem in Zürich

Video

Szene aus dem Original-Werbespot von Jet 2: WUrde im Netz umgedeutet.
Der Popsong Hold My Hand wurde 2015 ein respektabler Chart-Erfolg. Doch erst ein Werbespot des britischen Ferienfliegers Jet 2 machte ihn international bekannt – ironischerweise nicht wegen des Urlaubsgefühls, sondern seiner Zweitverwertung in sozialen Medien.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies