Bombardier Q400 von Air Baltic: Bald am Boden?

Kahlschlag bei Air Baltic

Die lettische Fluglinie streicht 500 Stellen und mehrere Strecken. Zugleich beantragt sie Gläubigerschutz.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Schon am Donnerstag könnte die angeschlagene Air Baltic erste Flüge streichen. Welche, das steht derzeit noch nicht fest. Damit kommt es zu einer ähnlichen Situation wie schon am 12. und 13. September, als die Fluggesellschaft 22 Flüge ausfallen ließ - ohne Angabe von Gründen (aeroTELEGRAPH berichtete). Dieses Mal gibt es eine Erklärung: Am Mittwoch (21. September) beantragte die Fluggesellschaft beim Bezirksgericht Riga Gläubigerschutz. Air-Baltic-Chef Bertolt Flick erklärte gegenüber den Medien, das wiederholte Zögern der Regierung habe die Maßnahme nötig gemacht. «Die lettische Regierung als Mehrheitsgesellschafterin der Fluggesellschaft schob einen Entscheid über eine Kapitalerhöhungen immer wieder auf» erklärte er gemäss der Zeitung Diena.

Gläubigerschutz ermöglicht es einem Unternehmen, die Geschäfte geordnet weiterzuführen, ohne durch Forderungen der Gläubiger laufend gestört zu werden. Diese Zeit kann genutzt werden, um eine Sanierung einzuleiten. Man plane, den Flugplan aufrecht zu erhalten. Die Passagiere würden zeitnah informiert, falls es dennoch zu einer Streichung von Flügen kommen sollte, erklärte Air Baltic umgehend. Am späten Mittwochabend erklärte sich die Regierung in Riga dann aber doch noch bereit, Air Baltic mit einer Kapitalerhöhung zu unterstützen, wie Baltic Business News meldet. Voraussetzung dazu sei aber, dass sich Flick aus dem Management des Unternehmens zurückziehe. Um zu überleben, braucht Air Baltic offenbar rund 64 Millionen Lats (90 Millionen Euro/110 Millionen Franken), wie Flick selbst erklärte.

Jede zweite Stelle gefährdet

Zuvor hatte es aus Gewerkschaftskreisen geheißen, die Airline plane, 500 Stellen zu streichen. Vom Abbau betroffen seien vor allem Flugbegleiter. Begründet wurde diese Massnahme von Air Baltic damit, dass man eine Fokker 50 stilllege und Strecken aufgebe. Konkret wurden die Verantwortlichen bislang aber nicht. Die Maßnahme kommt einem Kahlschlag gleich. Die lettische Fluglinie beschäftigt insgesamt rund 1000 Menschen, 40 Prozent davon sind fliegendes Personal.

Im Kern der ganzen Posse steht ein Streit zwischen Flick und der Regierung. Der deutsche Geschäftsmann, der seit Mitte der Neunzigerjahre in Lettland lebt, sieht sich als Opfer eines Komplotts, der durch die Regierung eingefädelt sein soll. In den Medien wurden verschiedentlich Korruptionsvorwürfe laut. Die Regierung prangert die Intransparenz bei Air Baltic an. Daraufhin setzte sich Flick nach Deutschland ab. Air Baltic entstand 1995. Sie betreibt heute ab Riga eine Flotte von 36 Flugzeugen (Boeing 757-200, B737-300 und B737-500, Bombardier Dash 8Q-400 und Fokker 50). Die Letten fliegen vor allem Destinationen innerhalb des Baltikums und Skandinaviens an, bedienen aber auch einige Ziele in Europa und in der ehemaligen Sowjetunion. Seit 1999 sind Flick (47 Prozent) und der Staat (53 Prozent) die einzigen Anteilseigner.

Mehr zum Thema

ticker-air-baltic

Air Baltic fliegt mit zwei Airbus A220 für Air Serbia

ticker-air-baltic

28 Airbus A220 von Air Baltic tragen schon die Namen baltischer Städte - die Liste

ticker-air-baltic

30 % Rabatt auf alle Economy-Flüge

Flugzeuge von Air Baltic und Swiss in Zürich: Lohndumping?

Swiss darf weiter auf Air Baltic setzen - Gewerkschaft tobt

Video

ms 21 310 zweiter prototpy
Russland ersetzt westliche Komponenten im neuen Kurz- und Mittelstreckenjet. Noch fehlt aber einiges im neuen Prototyp der Yakovlev MS-21-310.
Timo Nowack
Timo Nowack
hurrikan schaeden montego bay
Der Flughafen Montego Bay auf Jamaika wurde durch Hurrikan Melissa stark beschädigt. Condor und Edelweiss strichen bisher jeweils einen Flug - und bemühen sich um aktuelle Informationen von der Insel.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A340-600 von Lufthansa: Im Januar ist Schluß.
Der überlange Vierstrahler fliegt und fliegt und fliegt. Doch nun endet nach mehr als zwei Jahrzehnten der Einsatz des Airbus A340-600 bei Lufthansa. Im Januar ist es soweit - sofern die Boeing 787 als Ersatz rechtzeitig geliefert werden.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies