Letzte Aktualisierung: um 13:30 Uhr

Yazd Air

Neue iranische Airline startet mit Ex-Eurowings-Jet

Im Iran ist eine neue Fluggesellschaft gestartet. Der Erstflug wurde von Yazd Air mit einer ehemaligen BAE 146 von Eurowings durchgeführt.

Als sie 2005 zur Flotte von Eurowings stieß,  hatte sie bereits fünf anderen Fluggesellschaften gedient. Nach nur rund vier Jahren verließ die BAE 146 mit dem Kennzeichen D-AEWP auch die deutsche Airline wieder. Danach wurde ihr Leben erst richtig aufregend. Nach Einsätzen im Vereinigten Königreich und der Ukraine landete sie schließlich im Iran. Und seit ein paar Tagen hat sie dort einen neuen Job.

Am Freitag (17. Februar) hob der Jumbolino, wie der kleine Vierstrahler auch genannt wird, in Teheran ab und landete in einer der ältesten Städte des Landes: Yazd. Heute trägt er das Kennzeichen EP-MOM. Es führte den Erstflug der neuen iranischen Fluggesellschaft Yazd Air durch. Zu ihrer Flotte gehören auch zwei Embraer ERJ 145 und zwei Airbus A310.

Mit Airbus A310 nach Istanbul, Mumbai, Dubai

Die inzwischen 33-jährige BAE 146 und Embraer ERJ 145 werden auf Inlandsstrecken fliegen, die Yazd mit Teheran, Mashad und anderen Provinzen des Landes verbinden, während die Airbus A310 nach Najaf im Irak, Dubai, Istanbul und Mumbai International fliegen sollen. Zu Beginn werden die Flüge von Mahan Air durchgeführt.

In zwei bis drei Monaten will Yazd Air 70 Mitarbeitende rekrutiert haben und den Flugbetrieb selbst durchführen, wie die Nachrichtenagentur Press TV berichtet. Ziel der neuen Fluggesellschaft ist, den Tourismus in Yazd zu fördern. Die Stadt Yazd ist eine der ältesten Städte des Irans. Die Altstadt gehört seit 2017 zum Unesco-Weltkulturerbe.

20 Millionen Euro investiert

50 Prozent von Yazd Air gehören dem auf der Insel Kish registrierten Import-Export-Unternehmen Sepehr Kaveh Kish, 49 Prozent dem in Yazd ansässigen Bergbau- und Energieunternehmen Chadormalu Holding und ein Prozent dem Geschäftsmann Reza Namkshenas, schreibt das Luftfahrtdatenanbieter CH Aviation.

Umgerechnet rund 20 Millionen Euro wurden in den Start der neuen privaten Airline investiert. Die überalterte Flotte aus Airbus A310, Embraer ERJ 145 und BAE 146 ergibt sich daraus, dass der Westen gegen das Land Sanktionen verhängt hat. Irans Airlines können weder direkt neue Flugzeuge bei westlichen Herstellern kaufen noch Ersatzteile beziehen.

Über Umwege an Flieger

Über Umwege kommen die Flieger schließlich aber oft dennoch ins Land. Wie etwa kürzlich vier Ex-Turkish-Airlines-Airbus A340. Nach mehrmaligen Kennzeichenwechseln und mit falschem Flugplan gelangten sie schließlich nach Teheran.