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Fliegen über Risikogebiete

«Flug- sollte kein Lotterieticket sein»

Nach dem Abschuss von Flug MH17 fordern Malaysia und die Niederlande Konsequenzen. Die Uno solle ausführliche Berichte über Konfliktregionen zur Pflicht machen.

Für Malaysia Airlines war es das zweite Flugzeugunglück in kurzer Zeit: Am 17. Juli 2014 wurde die Boeing 777, die mit 283 Passagieren und 15 Besatzungsmitgliedern von Amsterdam nach Kuala Lumpur unterwegs war, über der Ostukraine abgeschossen. Wer genau die Schuld am Crash von Flug MH17 trägt, ist immer noch unklar. Rebellen und Regierung schieben sich gegenseitig die Schuld zu.

Die Ukraine ist nicht der einzige Ort, an dem es auf der Welt momentan zu Kämpfen kommt. Angesichts der weltweit angespannten Sicherheitslage ist die Internationale Luftfahrtorganisation International Civil Aviation Organisation (Icao) daher Anfang Februar zu einem Treffen zusammengekommen, bei dem die Sicherheit in der Luftfahrt das Hauptthema war.

«Können nicht mehr warten»

Der Vertreter Malaysias, Azharuddin Abdul Rahman, wurde bei dem Treffen deutlich: «Wir können nicht mehr damit warten, die Art zu ändern, wie globale kommerzielle Luftfahrt operiert», erklärte er in einer Rede. Er forderte von der Uno, es zur Pflicht zu machen, dass über Gebiete, in deren Luftraum es für Flugzeuge gefährlich werden könne, umfassend informiert werde. Bisher gibt es bei der Icao lediglich die Möglichkeit, Informationen einzureichen. Pflicht ist es noch nicht.

Die Niederlande unterstützten die Forderung: «Fliegen sollte mit Freiheit und Sicherheit assoziiert werden, nicht mit Glück. Ein Flugticket sollte kein Lotterieticket sein», so die niederländische Vertreterin Wilma Mansveld. 196 der Opfer des Abschusses von MH17 kamen aus den Niederlanden. «Mein Land ist ungeduldig», fügte sie an. Die Icao müsse schnell handeln und neue Richtlinien für Risikogebiete einleiten.

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