Letzte Aktualisierung: um 12:01 Uhr

Erstflug

Luftschiffe aus Deutschland sollen Energiewende bringen

In der Höhe herrschen stärkere Winde. Diese will das deutsche Jungunternehmen Aeerstatica mit seinen Energieluftschiffen ernten. Jetzt fand der Erstflug statt.

Günstiger und sicherer Windstrom – das ist das Ziel von Aeerstatica. Das 2022 gegründete Unternehmen aus Ravensburg plant, neu entwickelte Luftschiffe in Höhen von bis zu 300 Meter zu bringen. Dort werden sie mit zwei gegenläufigen Rotoren – einer vorn und einer hinten – Windenergie erzeugen.

Die Luftschiffe werden nicht umherfahren, sondern mittels Leinen stationär an Ort und Stelle gehalten. Der große Vorteil dabei: In 300 Meter Höhe sind die Winde acht Mal so stark wie am Boden, wo die konventionellen Windräder stehen. «Unser Konzept hat das Potenzial, die Stromversorgung in Deutschland unabhängig von teuren und mitunter unsicheren Energieimporten zu machen», so Geschäftsführer David Gerber.

Längen von 100 bis 250 Meter

Die Luftschiffe von Aeerstatica sollen über die Rotoren Energie erzeugen. Die wird danach über Kabel zu einer Bodenstation geleitet. Chef Gerber zählt Vorteile seiner Idee auf: «höchste Wirtschaftlichkeit, dauernde Verfügbarkeit, geringe Eingriffe in Natur und Landschaftsbild, mobil, keine Geräuschbelästigung und keine Gefahr für Vögel».


Der Prototyp beim Erstflug. Bild: Aeerstatica

Dieser Tage fand in Augsburg der Erstflug eines zehn Meter langen Prototyps statt. Die Fachleute des Ravensburger Unternehmens planen bereits ein 50 Meter langes Test-Luftschiff, das schon so aussehen soll wie das fertige Produkt. Die Serienprodukte seien skalierbar, sagt Gerber. Längen zwischen 100 und 250 Meter seien geplant.

Viel und günstiger Strom

Ein Aeerstatica-Energieluftschiff soll dereinst mehr als 10 Millionen Kilowattstunden pro Jahr erzeugen. Das entspricht in etwa dem Verbrauch einer kleinen Stadt mit 4000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Dabei soll die Produktion günstig sein – nur 0,03 Euro soll eine Kilowattstunde kosten.