Schon jetzt spürt Lufthansa die Folgen der Epidemie aber finanziell. Wie Vorstand Harry Hohmeister der Zeitung Handelsblatt sagte, stehen deshalb im Konzern Sparmaßnahmen an. So wird zum Beispiel bei der Kernmarke die Besetzung von neuen Stellen ausgesetzt oder verschoben. Auch Lösungen mit unbezahltem Urlaub oder Teilzeitangeboten für Mitarbeiter gehörten zu den Sparmaßnahmen, so der Manager.
Verträge mit Condor laufen aus
Inzwischen hat die Airline die Maßnahmen auch in einer Pressemitteilung bestätigt und ausgeführt. Ab sofort biete man den Mitarbeitern unbezahlten Urlaub an. Zudem prüfe man eine Ausweitung der Teilzeitangebote. Alle geplanten Stations- und Flugbegleiter-Lehrgänge ab April 2020 werden zudem laut der Mitteilung nicht durchgeführt. Kursteilnehmer der bereits laufenden Lehrgänge sollen vorerst nicht in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen werden, auch wenn das das Ziel bleibe.
Beschwerde bei EU-Kommission?
«Wir werden nicht sofort alle Verträge mit Condor kündigen. Schließlich sind das auch unsere Kunden, die wir nicht allein lassen dürfen und wollen», sagte Hohmeister. Er fügte aber an: «Aber wenn Verträge auslaufen, dann laufen sie aus.» Ohne die Zubringerflüge von Lufthansa wird es für Condor nicht leicht, ihre Langstreckenjets zu füllen.
Ebenfalls im Raum gestanden hatte, dass Lufthansa den Condor-PGL-Deal von der EU-Kommission prüfen lassen will. Viel sagt Hohmeister dazu nicht. Aber er deutet an, dass es dazu kommen könnte. «Wir werden uns das auf jeden Fall sehr genau anschauen. Ich bin gespannt, was Brüssel dazu sagt.»