Letzte Aktualisierung: um 15:51 Uhr

Superjumbo noch lange unterwegs

Lufthansa stattet Airbus A380 mit neuer Business Class aus

Die Superjumbos sind bei der deutschen Airline gekommen, um noch viele Jahre zu bleiben. Deshalb installiert Lufthansa eine neue Business-Kabine in den Airbus A380.

Bei den beiden letzten Exemplaren zögerte man in Frankfurt noch. Doch inzwischen ist klar: Auch der siebte und achte Airbus A380 werden wieder für Lufthansa fliegen. «Wenn es nach unserer Kundschaft ginge, dürften es auch noch mehr sein», so Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr am Donnerstag (14. September) bei einer Medienveranstaltung. Denn das Feedback der Reisenden sei positiv, die Buchungslage sei gut.

Und war der Airbus A380 zunächst eher eine Notlösung, um Kapazitätsengpässe zu überbrücken, ist er jetzt wieder fester Bestandteil der Flotte. Denn Spohr sagt auch: «Das Flugzeug wird länger fliegen, als wir gedacht haben, als wir das erste vor einem Jahr zurückgeholt haben.» Das habe man anerkennen müssen und wollen.

Neue Business Class für die Superjumbos

Deshalb stattet Lufthansa die Airbus A380 auch mit einer neuen Business Class aus. «Wie alle Flugzeuge, die wir bei Lufthansa und Swiss längerfristig operieren werden.» Das koste Geld, sei aber wichtig, um nachhaltig profitabel zu bleiben, so Spohr. Die Superjumbos besitzen im Oberdeck noch eine alte Geschäftsreiseklasse mit einer 2-2-2-Konfiguration, die nicht allen Reisenden direkten Zugang zum Gang ermöglicht.

Was genau «längerfristig» bedeutet, darauf geht Spohr nicht im Detail ein. Doch die Investition in die Kabine lohnt sich nur, wenn die Flugzeuge auch lange genug unterwegs sind, um die Ausgaben wieder zu amortisieren. Und wirklich alt sind die Superjumbos mit knapp zwölf Jahren eben auch noch nicht.

Noch bis in die kommende Dekade?

Mit den neu bestellten Airbus A350-1000, A350-900 und Boeing 787 ersetzt die Gruppe ältere Modelle. Konkret sollen die Boeing 747-400, die Airbus A340-600 und die A340-300 sowie Boeing 777-200, Boeing 767-300 und Airbus A330-200 die Flotte verlassen. Dabei handele es sich um Flieger «mit inzwischen einem hohen Durchschnittsalter von teils 20 Jahren und mehr», präzisierte kürzlich eine Sprecherin gegenüber aeroTELEGRAPH.

Die A380 und 747-8 seien im Vergleich deutlich jünger. Immerhin die Jumbo-Jets hat Spohr kürzlich eine Schätzung zum Jahr der Stilllegung genannt. Man werde noch «bis weit in die kommende Dekade» mit der Boeing 747-8 fliegen. Nach der Ankündigung der Millioneninvestition in das Interieur ist es gut möglich, dass das auch beim Airbus A380 der Fall sein wird.

Ab München im Einsatz

Alle acht Airbus A380 sind aktuell für den Einsatz ab München vorgesehen. Dabei hatte Lufthansa kürzlich auch noch die Möglichkeit offen gelassen, auch wieder Exemplare in Frankfurt zu stationieren. Man habe sich mit der Cockpitcrew-Gewerkschaft «gemeinschaftlich auf eine Aufteilung der Airbus-Langstreckenflotte» in Frankfurt und München geeinigt und dabei auch Regelungen für einen «möglichen Aufbaupfad» für A350 und gegebenenfalls A380 in Frankfurt gefunden, hieß es im Juli.