Letzte Aktualisierung: um 13:29 Uhr

Jet von Lion Air stürzt ins Meer

[image1]Eine Maschine von Lion Air verfehlte in Bali die Landebahn und wasserte im Meer. Wie durch ein Wunder wurden alle Menschen an Bord gerettet.

Mehr als 100 Menschen waren an Bord der Boeing B737 von Lion Air, die von Bandung bei Jakarta nach Bali unterwegs war. Um etwa 15:35 Uhr Ortszeit am heutigen Samstag (13. April) setzte Flug JT960 planmäßig zur Landung am Ngurah Rai Airport in Denpasar auf der bekannten indonesischen Urlaubsinsel an. Doch dann lief etwas schief. Der Flieger verfehlte bei schlechtem Wetter offenbar die rund 2800 Meter lange Landebahn und setzte direkt auf dem Meer auf. Dabei brach die B737-800 in zwei Teile. Bilder bei Twitter zeigen das Wrack, das nahe dem Ufer im Meer treibt. «Alle Passagiere waren in Panik, schrien und rannten zu den Notausgängen», erklärte eine Überlebende der Zeitung Jakarta Globe.

[image2]Wie durch ein Wunder gab es bei dem Zwischenfall keine Toten, wie der TV-Sender Metronews berichtet. Alle Insassen wurden von Rettungskräften aus dem im Meer schwimmenden Wrack gerettet und in Krankenhäuser gebracht, heißt es von der lokalen Polizei. Insgesamt verletzten sich nach Angaben von Metronews 38 Menschen, vier davon offenbar schwer. Wie genau es zu dem Unfall kam, müssen die Behörden nun herausfinden. Lion Air gab bekannt, es hätten sich 101 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder an Bord befunden. Die Maschine mit der Registrierung PK-LKS war brandneu.

Massive Expansionspläne

Lion Air ist die größte private Fluggesellschaft in Indonesien. Sie fliegt mit einer Flotte von 92 Boeing 737 – und hegt massive Expansionspläne. 230 Jets der B737-Familie bestellte die indonesische Fluggesellschaft im vergangenen Jahr – eine Rekordorder über 22 Milliarden Dollar. Und auch Airbus machte sie in diesem Jahr glücklich. Beim europäischen Hersteller bestellte sie Anfang des Jahres über 200 Jets der A320-Familie.

Bisher fliegt Lion Air hauptsächlich Inlandsstrecken aber auch nach Singapur, Malaysia, Vietnam und Saudi Arabien. Mit den bei Airbus und Boeing neu bestellten Fliegern will sie die eigene Flotte und die der geplanten Lowcost-Tochter Malindo Airways bestücken, die im Laufe des Jahres abheben soll. In Europa steht Lion Air auf der Schwarzen Liste der gesperrten Fluggesellschaften.