Letzte Aktualisierung: um 13:53 Uhr

Klimaschutz

Schweiz führt eine Ticketabgabe ein

Das Schweizer Parlament sagt Ja. Es hat eine Steuer auf Flugtickets beschlossen, die bis zu 112 Euro beträgt.

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Vor zwei Jahren sagte das Schweizer Parlament noch Nein. Doch zwei Dinge haben sich seither geändert. Flugscham wurde zu einem breit diskutierten Thema und Swiss und Edelweiss mussten in der Corona-Krise vom Staat gestützt werden. Das hat auch zu einem Umdenken in der Politik geführt.

Am Mittwoch (10. Juni) sagte der Nationalrat als zweite Kammer des schweizerischen Parlaments Ja zur Einführung einer Flugticketabgabe. Auch die Regierung unterstützte das Vorhaben. Die neue Abgabe für in der Schweiz startende Flüge wird zwischen 30 und 120 Franken (zwischen 28 und 112 Euro) betragen –  gestaffelt nach Beförderungsklassen und Reisedistanz.

Großteil des Geldes fließt zurück an Firmen und Bevölkerung

Ausgenommen von der neuen Schweizer Ticketsteuer sind Transit- und Transferpassagiere, Kleinkinder unter zwei Jahren und Flüge aus medizinischen Gründen – oder Flugzeuge, die keine Klimagase verursachen. Auch für Privatjets wird die Steuer fällig. Bei ihnen beträgt sie pauschal 500 Franken.

Das Ziel der Politiker ist eine Lenkungswirkung und dadurch eine Reduzierung der CO2-Emissionen. «Weniger als die Hälfte» der Einnahmen, so heißt es im Gesetz, sollen in einen Klimafonds fließen, mit dem Projekte zur Verminderung des Ausstoßes von Klimagasen finanziert werden. Der Rest wird an Unternehmen und Einwohner verteilt.

Auch in Deutschland und Österreich

Österreich hat im Rahmen der Rettung von Austrian Airlines etwas Ähnliches gemacht. Die Flugticketabgabe beträgt zwar ab sofort einheitlich 12 Euro. Jedoch wurde beschlossen, für Flüge unter 350 Kilometern eine erhöhte Abgabe von 30 Euro einzuführen. In Deutschland gibt es ebenfalls eine solche Abgabe. Die Luftverkehrssteuer beträgt seit dem 1. April 12,90 Euro für kurze Flüge, 32,67 Euro für mittlere und 58,82 Euro für alle anderen Flüge.