Deutsche wollen Jets von Kingfisher
Die kriselnde indische Fluglinie könnte bald zwei ihrer Flieger verlieren. Eine deutsche Bank als Gläubigerin macht Druck.
A320 von Kingfisher: Die DVB verlangt Flieger aus der Airbus-Flotte zurück.
A320 von Kingfisher: Die DVB verlangt Flieger aus der Airbus-Flotte zurück.
Vijay Mallya kommt mit seiner Fluggesellschaft einfach nicht aus dem Stress heraus. Um die finanzielle Not zu mildern, hat der Firmenchef und Mehrheitseigentümer nun vor, die Flotte von Kingfisher Airlines zu verkleinern. Diese besteht zur Zeit aus 64 Fliegern, einem Mix aus Airbus A320, A330 und ATR-Maschinen. 90 Prozent dieser Flugzeuge sind geleast. Die Leasingverträge einiger der Flugzeuge laufen schon in den nächsten Monaten aus. Dass diese Verträge verlängert werden, ist nicht in jedem Fall wahrscheinlich. Wie Kingfisher gemäß der Zeitung Business Standard mitteilt, brauche man signifikante Rabatte, um sich die Flieger weiter leisten zu können. Da nicht alle Leasingpartner dem nachkommen dürften, erwartet man, dass die Flotte sich verkleinert.
Die Finanzprobleme machen allen Vertragspartnern Sorgen. Da dürfte die Meldung, dass die deutsche DVB-Bank zwei A320 von Kingfisher zurück verlangen könnte, nicht unbedingt helfen. Wenn die Fluggesellschaft in nächster Zeit ihre Verpflichtungen gegenüber der auf den internationalen Verkehrsmarkt fokussierten Bank nicht erfülle, dann müsse man die Jets zurück verlangen. Die Situation sei regelrecht «schmerzhaft», so ein Vertreter der Bank gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Kingfisher sei der einzige Vertragspartner im 10-Milliarden-Dollar schweren Luftfahrtportfolio, der Probleme mache.
Konten eingefroren
Wie lange genau Kingfisher Zeit hat, seine Zahlungen zu leisten, erklärte die Bank aber nicht. Kingfisher antwortete, dass man alles daran setze, die Pflichten zu erfüllen, die man gegenüber der DVB und anderen Gläubigern habe. Erst im vergangenen Monat hatte die Airline noch Stress mit indischen Banken. Da man es nicht geschafft hatte, Steuern zu zahlen, die sich aus Aufschlägen auf Ticketpreise ergeben, waren einige Konten der Airline eingefroren worden. Bis März hat sie nun Zeit, die ausstehenden Steuern zu bezahlen, wie das Finanzministerium mitteilte.