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Uruguays Pläne für Regierungsjet

Der Präsident des südamerikanischen Landes prüft den Kauf eines neuen Jets. Das sorgt für Unruhe.

Die Medienberichte seien «falsche Informationen», ließ José Mujica prompt ausrichten. Man habe keinen Entscheid gefällt, ein Flugzeug für die Regierung anzuschaffen. Alles, was bis jetzt vorliege sei eine «spezifische, sehr vorteilhafte Offerte von Präsidentin Dilma Rousseff», so der Staatspräsident gemäß dem T-Sender Univision weiter. Das Angebot der brasilianischen Staatschefin werde nun von der Luftwaffe geprüft. Zugleich betonte er, dass es in seinem Land «weder einen Präsidialflieger noch einen Präsidialhubschrauber» gebe. Es gebe bei der Fuerza Aérea Uruguaya lediglich Fluggeräte, die gemäß den Erfordernissen verwendet würden – unter anderem für Reisen von Regierungsvertretern.

Brasilianische Medien hatten den Verkauf zuvor bereits als Tatsache dargestellt. Sie nannten dabei konkrete Details zum Deal. Rousseff soll ihrem uruguayischen Kollegen Mujica eine Maschine angeboten haben, welche zuvor American Eagle gehörte. Aufgrund der Sparmaßnahmen der amerikanischen Fluggesellschaft sei die Embraer ERJ-135 zurück an den Hersteller gegeben worden. Die Nachricht sorgte in Uruguay für Unruhe, weil der Millionenkauf von vielen als Verschwendung von Staatsgeldern angesehen wird.

Das Vorbild der Nachbarn

Die Nachbarländer Uruguays gehen mit der Frage der Regierungsflieger unterschiedlich um. Brasiliens Regierung besitzt einen umgebauten A319. Venezuelas Staatspräsident Hugo Chavez fliegt in einem Airbus A319CJ. Honduras’ Staatschef fliegt in einem Embraer Legacy 600. Argentiniens Staatslenker besitzen gar vier Flieger: Eine Boeing B757-200, eine Fokker F-28-4000, eine Fokker F-28-2000C und ein Learjet 60. In Paraguay sorgte der mögliche Kauf eines Regierungsjets letztes Jahr ebenfalls für Aufruhr.