Hoffnung für Serbiens JAT?
Die serbische Fluglinie pfeift auf dem letzten Loch. Doch offenbar hat man nun Geldgeber gefunden.
Jat Airways: Vielen Angestellten droht die Kündigung.
Jat Airways: Vielen Angestellten droht die Kündigung.
Auch Serbien hat es nicht einfach mit seiner Nationalairline. Im Dezember scheiterte die Regierung das dritte Mal daran, JAT Airways zu privatisieren. Im Dezember zog sich der einzige potentielle Investor, Baltic Aviation, aus der Ausschreibung zurück. Schon 2008 hatte Belgrad eine Privatisierungsausschreibung gestartet. 51 Millionen Euro hätte der potenzielle Partner damals für den 51-prozentigen Anteil an der Fluggesellschaft zahlen müssen. Für das Angebot fand sich allerdings kein Käufer. 2010 waren Verhandlungen mit Turkish Airlines gescheitert.
Jetzt wollte sich die Regierung überlegen, wie man weiter mit der maroden Airline verfährt. Und hat offenbar schon einen Plan. Wie der Fernsehsender B92 berichtet, spricht die Fluggesellschaft mit einer Gruppe von Investoren, die rund 30 Millionen Euro einschießen wollen, um aus JAT eine neue Airline zu machen.
Radikale Einschnitte
Das wäre die Hälfte des nötigen Geldes, den anderen Teil soll die Regierung bereitstellen. Infrastrukturminister Milutin Mrkonjić kündigte an, dass man mit Hilfe der Geschäftsleute noch bis zum Frühling eine neue serbische Airline formen würde. Die Investoren kommen von drei großen serbischen Unternehmen: Miroslav Miskovic ist Präsident der Delta Holding, Miodrag Kostic der MK Group und Miroslav Bogicevic gehört Farmakom MB.
Wie Kostic gegenüber B92 sagte, würde der Neustart bedeuten, die Flotte der Fluglinie massiv zu verjüngen. Aber auch die Angestellten würden es zu spüren bekommen. Die Zahl der Mitarbeiter würde sich von 1200 auf 400 verringern. Mit diesen radikalen Maßnahmen sei es möglich, bis 2015 wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Doch ganz in Stein gemeißelt ist das alles noch nicht. Heute Montag (06.02.) widersprach Premierminister Mirko Cvetković den Gerüchten und damit auch seinem Infrastrukturminister. Es sei weiterhin nicht klar, wie man mir der Fluggesellschaft umgeht, so Cvetković gemäß Balcans.com.