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Wegen Covid-19

Japan Airlines legt alle Inlands-Boeing-777 still

Die japanische Fluggesellschaft fliegt auch auf Kurzstrecken mit Boeing 777. Doch jetzt flottet Japan Airlines alle ihre Inlands-Triple-Seven aus.

Japan ist anders. Das weiß jeder, der den asiatischen Inselstaat schon einmal bereist hat. Ungewohnte Verhaltensweisen, atemberaubender Technologieeinsatz, jahrhundertalte Traditionen. Das kann westliche Besucher schon mal verwirren.

Dieses Anderssein gilt auch für die Luftfahrt. Boeing 777 gelten in unseren Breitengraden als Langstreckenjets. In Japan sind sie seit jeher auch auf Kurzstrecken unterwegs. Fast 4800 wöchentliche Inlandsflüge führten Japan Airlines JAL und ANA All Nippon Airways im Sommer 2018 mit Großraumflugzeugen durch. Das sind mehr als in jedem anderen Land, inklusive China.

Boeing entwickelte speziellen Japan-Jumbo

Der Grund dafür: Die japanischen Fluggesellschaften müssen auch kurze Strecken mit hoher Nachfrage effizient bedienen. Dazu gehören etwa Tokio – Sapporo (833 Kilometer), Tokio – Okinawa (1550 Kilometer) oder Nagoya – Okinawa (1300 Kilometer).

Boeing entwickelte für diesen Einsatz sogar einmal eine Spezialvariante des Jumbo-Jets. Die 747-400D weist kürzere Tragflächen und mehr Fenster auf dem Oberdeck auf. Sie fasste bei ANA beispielsweise 568 Reisende in drei Klassen.

Einige 777 wechseln von Lang- auf Kurzstrecke

Doch die Corona-Krise ändert auch das. Angesichts trüber Aussichten hat Japan Airlines JAL beschlossen, bis März 2023 alle ihre Boeing 777 auszuflotten, die auf Inlandsstrecken unterwegs sind. Neun davon sind 777-200 (375 Plätze in drei Klassen) und vier 777-300 (500 Sitze in zwei Klassen).

Zugleich zieht die Fluggesellschaft elf Boeing 777-200 ER von der Langstrecken ab. Einige davon sollen künftig im Inland fliegen. Wie viele das sein werden, sagte die Fluglinie noch nicht. Die restlichen Maschinen werden stillgelegt.

Airbus A350 auf Kurzstrecken

Die langsame Ausflottung von Triple Seven wurde bereits früher beschlossen. Sie werden auch durch Airbus A350 abgelöst, die auf Inlandsstrecken fliegen. Mit der Corona-Krise aber wurde die Verabschiedung deutlich beschleunigt.