Innenstadt von Dublin: Der Himmel über Irland ist weiter für Flieger aus dem Vereinigten Königreich offen.
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Irischer Premier sorgt mit Brexit-Aussagen für Wirbel

Noch immer ist nicht klar, wie die EU 2019 aussehen wird. Auch nicht in der Luftfahrt. Der irische Regierungschef malt nun ein düsteres Bild. Zu Recht?

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Auch wenn man es vielerorts noch nicht wirklich realisiert: Der Brexit rückt näher. Nach März 2019 wird die Europäische Union aller Voraussicht nach ohne das Mitglied Vereinigtes Königreich weiter existieren. Dennoch ist immer noch nicht richtig klar, was das für Folgen hat - auch für die Luftfahrt. Ein eher düsteres Bild zeichnete nun der irische Premierminister Leo Varadkar.

Sollte es wirklich zu einem No-Deal-Brexit kommen, dann werde das zur Folge haben, dass die Briten auch das Single-European Sky-Programm verlassen, so Varadkar. «Wenn sie weiterhin wollen, dass ihre Flugzeuge in unserem Himmel fliegen, sollten sie das in Erinnerung behalten», so der irische Regierungschef. Die Aussage erregte in London die Gemüter.

Nicht ganz richtig

«Zynisch», «verrückt», «naiv» wurde der Politiker vor allem von der britischen Pro-Brexit-Presse genannt. Tatsächlich hat Varadkar mit der Äußerung etwas übertrieben. Denn: Die Überflugsrechte werden nicht durch den Single European Sky geregelt, sondern durch die Chicago Convention von 1944. Diese erlaubt es allen unterzeichnenden Staaten, den Luftraum der anderen zu durchfliegen. Daran ändert auch ein Brexit nichts.

Wenn es allerdings um Landungen und Starts in der EU geht, sieht das Ganze anders aus. Denn diese Rechte müssten nach einem No-Deal-Brexit neu geregelt werden. Im schlimmsten Fall hätte das Vereinigte Königreich künftig in etwa die gleichen Rechte wie die USA oder Kanada. Das heißt: Fluglinien dürften zwar in die EU fliegen, aber nicht innerhalb der EU. Auch Inlandsflüge in EU-Ländern wären betroffen. Das ist eine große Einschränkung.

Ryanair beunruhigt, IAG entspannt

Vor allem bei Ryanair ist man dementsprechend beunruhigt, wichtige Teile des Verkehrs finden nicht ab Irland, sondern ab dem Vereinigten Königreich statt. Firmenchef Michael O'Leary stellte sogar ein mögliches Aus aller Flüge zwischen der Insel und der EU in Aussicht.

Willie Walsh, Chef der International Airlines Group IAG, zu der auch British Airways gehört, sieht das anders. Der Manager vertritt seit dem Votum die Meinung, dass es zu einem Deal kommen wird, der einen reibungslosen Luftverkehr ermöglicht. Auch die britische Regierung hat den Plan, dass man weiter an der in Köln ansässigen Luftfahrtagentur Easa teilhat - und entsprechende Beiträge zahlt.

Easyjet hat vorgesorgt

Andere Fluggesellschaften haben dennoch vorgesorgt. So hat Easyjet in Vorbereitung auf ein solches Szenario etwa die Tochter Easyjet Europe mit Sitz in Wien gegründet. Flugzeuge, die für Easyjet Europe fliegen, genießen weiterhin alle neun Freiheiten der EU-Staaten.

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