Verleasen statt Linienflug: Steht Intersky vor einem neuen Geschäftsmodell?

Intersky: «Ganz normaler Vorgang»

Die Fluglinie verleast ihre neuen Flieger an Konkurrenten. Und sie setzt auf eigenen Strecken fremde ein. Die Branche ist verwirrt. Nun klärt Intersky auf.

Top-Jobs

Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

«Eine neue Ära beginnt», schrieb Intersky im Januar mit Ausrufezeichen. Damals traf die erste von zwei fabrikneuen ATR 72-600 an der Basis Friedrichshafen ein. Doch nun least die Regionalfluggesellschaft nach einem Bericht der Wirtschaftspresseagentur immer häufiger fremde Flugzeuge, um ihre Strecken zu bedienen. Die eigenen Flugzeuge werden im Gegenzug offenbar vermietet. Für einen Monat soll etwa eine Maschine an die dänische Jet Time abgegeben werden.

So fliegt Intersky die erst im April 2013 aufgenommene Strecke von Salzburg nach Zürich seit einiger Zeit nicht mehr mit einer eigenen Maschine, sondern hat dafür vom ungarischen Anbieter Budapest Aircraft Service eine Embraer 120 mit 30 Sitzplätzen gemietet. Die Gesellschaft übernimmt für andere Fluglinien ganze Strecken mit einem eigenen Flugzeug und Personal.

Neue Strecken nicht sehr beliebt?

Die nun gemietete Turboprop-Maschine hat weniger als die Hälfte der Sitzplätze der ATR 72-600. Das sei ein Zeichen dafür, dass die Strecke doch nicht so ganz in die Gänge kommt, vermuten Kenner der Verhältnisse. «Es stellte sich heraus, dass die Strecke eine längere Anlaufzeit benötigt, auch weil kein Interline-Abkommen mit Swiss geschlossen werden konnte», bestätigt denn auch Intersky-Sprecher Roger Hohl gegenüber aeroTELEGRAPH.

Ein recht ähnliches Bild bietet sich auf den Strecken ab Karlsruhe. So fliegt Intersky die ab dort nicht mit einer eigenen ATR 72-600, sondern mit einer von der deutschen Avanti Air gemieteten ATR 72-200. Die hat allerdings gleich viele Sitzplätze.

Erhebliche Anlaufkosten durch neue Flugzeuge

Diese Flottenpolitik wird insbesondere deswegen mit Erstaunen wahrgenommen, weil die neu angeschafften ATR 72-600 einen Stückpreis von rund 22 Millionen Dollar haben. Dazu kommen erhebliche Anlaufkosten für die Umschulung und Ausbildung der Piloten. «In den vergangenen Monaten wurden Dutzende Piloten, Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sowie Techniker auf den neuen Flugzeugtyp umgeschult», schrieb Intersky im Januar.

Warum also setzt Intersky die neuen Maschinen nicht auf eigenen Strecken ein? In der Luftfahrtbranche gibt es dafür nur eine mögliche Erklärung: Intersky ist drauf und dran, ihr Geschäftsmodell schrittweise zu ändern, denn im regionalen Linienflugverkehr ist bekanntermaßen nur noch schwer Geld zu verdienen. «Von einer bewussten Änderung des Geschäftsmodells würde ich nicht sprechen wollen», wiegelt Sprecher Hohl ab. «Wir freuen uns über das rege Interesse an Intersky und versuchen der Nachfrage - nebst dem Liniengeschäft also auch Charter und Wet Lease - gerecht zu werden. Das ist ein ganz normaler Vorgang wie ihn jedes wirtschaftlich orientierte Unternehmen vollzieht.»

Kräftige Nachfrage im Charter-Geschäft

Und wirtschaftlich ist gerade das Verleasen von Flugzeugen an andere Gesellschaften. In diese Richtung passt auch das Statement von Intersky von Ende September 2013, als die Aufstockung der Flotte mit der Embraer 120 mit der «weiterhin kräftigen Nachfrage im Charter-Geschäft» begründet wurde. Vom Linienverkehr war dabei keine Rede.

Mehr zum Thema

Flieger von Air Canada: Kanada erlebt einen Tourismusboom.

USA sind out - noch nie gab es so viele Flüge aus Europa nach Kanada

Die Golden Gate Bridge am Eingang der San Francisco Bay: Beide Flughäfen in der Nähe.

Sommerflaute: Nachfrage für Flüge zwischen Europa und USA erholt sich kaum

Platz 7: Barcelona
55 Millionen (+10,3 Prozent vs. 2023, +4,4 Prozent vs. 2019)

Europas beliebteste Flugrouten im Sommer 2025

Das Terminal 4 am Flughafen Madrid Barajas: Die spanische Regierung hat große Pläne.

Die beliebtesten Europa-Flugrouten im Sommer 2025

Video

Flugzeug von Loftleiðir in New York: Die Fluglinie ging später in Icelandair auf.
Play ist pleite. Wow Air war mit einem ähnlichen Konzept sechs Jahre zuvor gescheitert. Die isländische Luftfahrtgeschichte ist voll von Fluggesellschaften, die Europa und Nordamerika über Island verbinden wollten, oder klein starteten und dann zu viel wollten. Eine Auswahl.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
mond flugzeug
In den vergangen Tagen war der sogenannte Supermond zu beobachten. Einem Astrofotografen aus den USA flogen bei seinen Aufnahmen zwei Verkehrsflugzeuge vor die Linse - mit beeindruckendem Ergebnis.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
airbus a350 swiss zuerich wassersalut
Die Lufthansa-Group-Tochter hat ihren ersten Airbus A350-900 in die Schweiz geholt. Lesen Sie hier unseren Liveticker zur Auslieferung der HB-IFA vom Airbus-Werk in Toulouse zu Swiss nach Zürich.
Timo Nowack
Timo Nowack