Saras-Prototyp nach dem zweiten Testflug im Februar 2018: Jetzt soll etwas Größeres her.

RegionalfliegerIndien will Passagierjet mit 100 Plätzen bauen

Anfang 2018 schickte Indien erstmals seit Langem wieder einen eigenen Prototypen in die Luft. Die Pläne für einen 19-Sitzer sind der Regierung nicht mehr genug.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Oberpfaffenhofen
Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER

Schon seit Beginn der 1990er-Jahre plant Indien einen eigenen Passagierflieger. Im März 2009 stürzte jedoch der zweite Prototyp des neuen Flugzeugmodells NAL Saras ab. Die beiden Piloten sowie ein Ingenieur an Bord starben. Die Entwicklung wurde eingestellt.

Im Januar 2018 meldete sich der Hersteller National Aerospace Laboratories überraschend zurück. Er ließ einen neuen, verbesserten Saras-Prototypen zu einem rund 40-minütigen Jungfernflug abheben. Im Februar folgte ein zweiter Testflug. In der Serienversion soll der Turboprop-Tiefdecker mit T-Leitwerk über 19 Sitzplätze verfügen. Mittlerweile hat man in Indien aber größere Pläne, wie die Zeitung Economic Times berichtet.

Minister bekräftigt Indiens Entschlossenheit

Demnach soll Ende August ein Wirtschaftsberater des Luftfahrtministeriums einer Expertenrunde einen Plan zur Entwicklung eines Regionalflugzeuges vorgestellt haben. «Was diskutiert wird, ist die Machbarkeit vom Bau von 19- bis 100-Sitzern», sagte ein Informant, welcher der Expertenrunde nahe steht. An der Besprechung beteiligt waren demnach zwei Vertreter von National Aerospace Laboratories sowie je einer von Hindustan Aeronautics und der Luftfahrtentwicklungsagentur des Verteidigungsministeriums.

Die Entwicklung einer solchen Maschine würde gut zum sogenannten Udan-Plan der indischen Regierung passen: Durch Subventionen und die Öffnung bisher nicht genutzter Flughäfen will sie abgelegenere Regionen des Landes besser erschließen. Luftfahrtminister Suresh Prabhu sagte gegenüber der Economic Times: «Die indische Regierung setzt sich voll für die Entwicklung der kommerziellen Luftfahrtindustrie in Indien ein.»

Private Unternehmen könnten einsteigen

Zudem bestätigte der Minister, ohne weitere Details zu nennen, die Existenz der Regionalflieger-Expertenrunde sowie einer weiteren Kommission. Diese beschäftigt sich mit dem Bau von Flugzeugen und Helikoptern in Indien sowie mit Verbesserungen bei der Komponenten-Produktion. Ein Treffen soll Mitte November stattgefunden haben.

Obwohl sich die Planungen erst in einem frühen Stadium befinden, geht die Zeitung davon aus, dass das Regionalflugzeug eher Richtung 100 Sitze gehen wird als Richtung 19 Plätze. Auch weil die staatliche Hindustan Aeronautics die 19-sitzige Dornier 228, die sie in Lizenz produziert, künftig nicht mehr nur als militärische, sondern auch als zivile Variante verkaufen will. Zum anderen erwartet das Blatt, dass die Regierung, anders als in der Vergangenheit, auch private Unternehmen bei der Entwicklung mit ins Boot holen wird.

Schwellenländer sehr aktiv

Verschiedene Schwellenländer setzen auf eine eigene Flugzeugindustrie. Russland verkauft bereits den Sukhoi Superjet und die Irkut MC-21. China hat die Comac ARJ21 und die Comac C919 entwickelt. In der Türkei wurden dagegen die Pläne für den TR Jet 328 gestoppt. Und auch der Iran hat schon angekündigt, eigene Flieger zu bauen - bisher aber ohne Erfolg. Ein Vorbild für ist Brasilien. 1969 gründete die Regierung Embraer - heute ist das Unternehmen im Markt für Regionalflugzeuge eine Macht.

Mehr zum Thema

NAL Saras: Neuer Anlauf für den Flieger.

Indisches Pusher-Flugzeug hebt wieder ab

TV-Bericht über den Testflug: Spicejet hofft auf neue Märkte.

Spicejet will aufs Wasser

Auf Befehl der brasilianischen Militärjunta wurde 1969 die Empresa Brasileira de Aeronautica gegründet, abgekürzt Embraer.

Von null zum Weltkonzern in 20 Jahren

ticker-indien

Indiens Luftfahrtaufsicht massiv unterbesetzt

Video

KAF308: Die Fokker 70 geht in Rente.
Seit drei Jahrzehnten fliegt die Harambee One den Präsidenten des ostafrikanischen Landes. Doch nach wiederholten Pannen und hohen Wartungskosten schickt Kenia die Fokker 70 der Regierung 2026 in den Ruhestand.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Jetson One im Flug: Inspiriert von Star Wars schwebt das elektrische Flugmotorrad über der Erde.
In den USA wurde das erste fliegende Ein-Personen-Elektrofluggerät an einen Kunden ausgeliefert. Die Jetson One ist eine Art Rennmotorrad, mit dem man durch die Luft sausen kann.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
frankfurt terminal 3 t3
Im Frühjahr 2026 will Deutschlands größter Airport sein neues Terminal in Betrieb nehmen. Jetzt plant der Flughafen Frankfurt den Probebetrieb des T3 für die Zeit von Januar bis April - und braucht dafür externe Hilfe.
Timo Nowack
Timo Nowack