Es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Angriffen: Während der Iran die Verbündeten Israels im April im Voraus über den bevorstehenden Angriff informierte, erfolgte die Attacke am 1. Oktober mehr oder weniger überraschend. Dies hatte erhebliche Auswirkungen auf die zivile Luftfahrt.
Lufträume sehr spät oder gar nicht geschlossen
Laut Osprey haben Jordanien, der Iran und der Irak die Sperrung ihrer Lufträume verspätet über Notams bekanntgegeben. Israel hingegen beanspruchte die Sperrung ohne eine entsprechende Notam. Syrien und Saudi-Arabien hingegen hielten ihren Luftraum geöffnet. Notams (die Abkürzung steht für Notice to Air Missions) sind offizielle Mitteilungen an Pilotinnen und Piloten, die über wichtige Informationen, Änderungen oder Einschränkungen im Luftverkehr informieren.
Kurzfristig wird keine Ruhe einkehren
Osprey Flight Solutions schätzt das Risiko, dass Israel in den kommenden zwei Wochen gegen den Iran zurückschlagen wird, auf 75 Prozent. Gleichzeitig erwartet das Unternehmen, dass der Iran sehr wahrscheinlich auf die Reaktion Israels antworten wird. Die Region wird kurzfristig nicht zur Ruhe kommen.
Das Unternehmen schätzt zudem als unwahrscheinlich ein, dass externe Zivilluftfahrtbehörden rechtzeitig und einheitlich von den Konfliktparteien umfassend informiert werden. Jede Fluggesellschaft, die in die Region fliegt, sollte sich daher im Vorfeld sowohl bei ihrer eigenen Luftfahrtbehörde als auch bei der Luftfahrtbehörde des Ziellandes und der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation Icao informieren, um daraus ein Risikoprofil zu erstellen.
Immer einen Plan B haben
Laut Osprey haben in diesem Jahr die gefährlichen Aktivitäten für die Luftfahrt im Luftraum über dem Nahen Osten zwischen 18:00 abends und 06:00 morgens, also in der Dunkelheit, stattgefunden. Um das Risiko zu minimieren, empfiehlt das Unternehmen, nur bei Tageslicht zu fliegen.
Der Beratungsfirma zufolge sollten Airlines, die den Luftraum im Nahen Osten meiden, den afghanischen Luftraum nutzen. Zudem wird ihnen empfohlen, stets einen Plan B bereitzustellen, um die Streckenführung über die Region kurzfristig anpassen zu können.