2025 ist in der Weltpolitik alles andere als ein entspanntes Jahr. Auf der ganzen Welt schwelen oder eskalieren Konflikte. Aktuell auch in Venezuela, wo die US-Regierung unter Donald Trump den politischen und wirtschaftlichen Druck erneut erhöht und zugleich ihre militärische Präsenz in der Region verstärkt hat.
Auch Sanktionen seitens der USA wurden verstärkt, schön länger ist Venezuela weltpolitisch eher isoliert. Daher sucht sich Caracas anderswo Hilfe. Etwa im Iran. Das Land entwickelt sich für sanktionierte Staaten nämlich zunehmend zum Wartungsstandort für zivile Flugzeuge. Nach Angaben der iranischen Zivilluftfahrtbehörde werden auch Maschinen aus Venezuela inzwischen in dem Land instand gesetzt.
«Die Wartung venezolanischer Flugzeuge erfolgt ebenfalls im Iran»
Der neue Chef der iranischen Zivilluftfahrtbehörde, Abouzar Shiroodi, bestätigte bei seinem ersten Auftritt vor Journalisten, dass Iran Wartungs- und Reparaturleistungen für ausländische Flugzeuge anbietet. Dabei nannte er Venezuela ausdrücklich. «Die Wartung venezolanischer Flugzeuge erfolgt ebenfalls im Iran», sagte Shiroodi wörtlich. Die Arbeiten würden von heimischen Unternehmen übernommen, auf die sich der Iran seit Jahren stütze, um die Auswirkungen der US-Sanktionen auf den eigenen Luftverkehr abzufedern. Für Venezuela ist die Zusammenarbeit besonders relevant. Das Land hat kaum Zugang zu zertifizierten Wartungsbetrieben für westliche Flugzeugmuster.
Shiroodi bezifferte die aktuell aktive zivile Flotte Irans auf 150 Flugzeuge. In den vergangenen Monaten seien mehrere zuvor stillgelegte Maschinen wieder in den Betrieb zurückgekehrt, was die verfügbare Sitzplatzkapazität um rund 200 Plätze erhöht habe. Auch die staatliche Iran Air meldete zuletzt Reparaturen an einem Airbus A310, einer Fokker F100 sowie einem Boeing-747-Frachter, die zuvor wegen Sanktionen am Boden standen.
Auch Russland verlässt sich bei Wartung auf den Iran
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