Nordkorea in der Nacht: Flüge in der Nähe sind nicht sicher.

Irak, Nordkorea, SyrienImmer mehr Krisengebiete fordern Airlines heraus

Die Zahl der Kriegs- oder Konfliktregionen steigt stetig. Der deutsche Pilotenverband prangert an, dass Crews über solche Gefahren nicht genügend informiert werden.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Oberpfaffenhofen
Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER

Es ist mehr als drei Jahre her, dass Malaysia-Airlines-Flug MH17 über der Ostukraine von einer Rakete abgeschossen wurde. Die niederländischen Ermittler identifizierten in ihrem Bericht pro-russische Rebellen als die Schuldigen. In der Folge begann die Diskussion darüber, wie man Fluglinien am besten informiert, welche Überflüge sicher sind und welche nicht. Seither habe sich nicht genug getan, bemängelt der deutsche Pilotenverband VC Vereinigung Cockpit jetzt.

Noch immer würden Piloten und Crews keine ausreichenden und unabhängigen Informationen über die Kriegs- und Krisengebiete auf ihren Flugrouten erhalten, kritisiert der Verband. Nachdem bekannt geworden war, dass eine nordkoreanische Rakete nahe der Route eines Air-France-Jets ins Meer gestürzt war, habe man bei verschiedenen Fluglinien noch einmal nachgefragt, ob sich in Sachen Überflüge von Krisengebieten etwas geändert habe. «Doch das Ganze scheint im Sande verlaufen zu sein», so Sprecher Markus Wahl.

Immer mehr Krisengebiete

Die Anzahl der Krisengebiete würde sich laufend erhöhen. Wahl nennt Syrien, den Irak, Afghanistan und Nordkorea als Beispiele. Konsequent gemieden würden von diesen nur Syrien und Nordkorea. Problematisch sei nicht, dass man die anderen Regionen per se an- oder überfliege. Aber es brauche mehr Informationen von Ministerien oder Airlines. Für adäquate Entscheidungen der Piloten würden genaue Informationen über Gefahren und Risiken der weltweiten Krisengebiete benötigt. Viele kleine Airlines, so Wahl, würden gar keine eigenen Risikobewertungen vornehmen, sondern sich auf die genehmigten Routen verlassen.

Bei Lufthansa beschäftigt sich indes eine eigene Abteilung damit, potenzielle Risiken auszuwerten, so ein Sprecher der Fluggesellschaft. Diese stehe im engsten Austausch mit den verschiedensten Behörden und recherchiere auch selbst – auch vor Ort –, wie die Risikolage sich entwickelt. «Diese Informationen fließen innerhalb kürzester Zeit in die Flugplanung mit ein und stehen den Crews zur Verfügung.» Als Beispiel nennt der Sprecher die Situation in Nordkorea. Innerhalb einer Stunde nach Bekanntwerden des Zwischenfalls habe man die Flugrouten nach Japan entsprechend angepasst. «Die Sicherheit der Passagiere und Crews hat bei uns oberste Priorität», so der Sprecher.

Neutrale Agentur gefordert

Die Vereinigung Cockpit fordert eine unabhängige Agentur, die sich mit der Sicherheitslage auseinander setzt. «Diese bräuchte Zugang zu Informationen von Geheimdiensten und Airlines und müsste diese zusammentragen und evaluieren», so Wahl. Die unabhängige Anlaufstelle müsste dann dieselben Informationen allen Fluglinien zugänglich machen.

Dass nicht alle Fluggesellschaften immer gleich informiert sind, bemängelte unter Anderem Emirates-Präsident Tim Clark im Nachgang von MH17. Er warf British Airways damals vor, bereits vorher über die Gefahr bescheid gewusst und Flüge umgeleitet zu haben. Die Muttergesellschaft IAG widersprach den Vorwürfen aber. Clark forderte dennoch bereits damals eine Agentur, wie sie nun auch von der VC thematisiert wird.

Netzwerk der Easa

Bereits jetzt gibt es eine Anlaufstelle bei der internationalen Zivilluftfahrtorgansation Icao. Dort können Staaten auf freiwilliger Basis Informationen über Konfliktzonen hinterlegen. In Europa hat die Agentur für Flugsicherheit Easa ein Netzwerk geschaffen, das mit Hilfe von verschiedenen Informationen – auch von Geheimdiensten – Überflugsrisiken bewertet.

Mehr zum Thema

Raketenstart: Gefahr für die Luftfahrt.

Rakete wenige Minuten von Air-France-Jet entfernt

Rekonstruktion von MH17: Der Jet wurde abgeschossen.

Rakete, die MH17 abschoss, kam aus Russland

Trümmer von MH17: Airlines war die Gefahr nicht bewusst.

EU-Netzwerk warnt vor gefährlichen Überflügen

Belegte Flugzeugtoilette: Wie groß ist das Einsparpotenzial wenn Passagiere nicht mehr auf die Bordtoilette gehen würden?

Mit Pinkelverbot an Bord könnten Fluggesellschaften Millionen sparen

Video

Jetson One im Flug: Inspiriert von Star Wars schwebt das elektrische Flugmotorrad über der Erde.
In den USA wurde das erste fliegende Ein-Personen-Elektrofluggerät an einen Kunden ausgeliefert. Die Jetson One ist eine Art Rennmotorrad, mit dem man durch die Luft sausen kann.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
frankfurt terminal 3 t3
Im Frühjahr 2026 will Deutschlands größter Airport sein neues Terminal in Betrieb nehmen. Jetzt plant der Flughafen Frankfurt den Probebetrieb des T3 für die Zeit von Januar bis April - und braucht dafür externe Hilfe.
Timo Nowack
Timo Nowack
Bilder von Hop-A-Jet Flug 823 nach dem Absturz: Die Flugbegleiterin rettete mit ihrem Einsatz Leben.
Im Februar 2024 stürzte eine Bombardier Challenger 604 auf eine Autobahn in den USA. Zwei Personen starben. Durch das entschlossene Handeln und die gute Ausbildung einer Flugbegleiterin überlebten die anderen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies